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Falderwald 14.06.2015 21:21

Vom lyrischen Sportsgeist
 


Vom lyrischen Sportsgeist


Als ob die alten Zauber neu begönnen,
so wirkt der Spirit, den der Dichter rief,
der tief im Genius verborgen schlief,
es scheint, dass ihm Poeten nie entrönnen.

Im Naserümpfen bleibt das Kollektiv
der Musensöhne stets erfolgreich, können
sie doch dem Mitbewerber gar nichts gönnen,
die Missgunst ist so herrlich destruktiv.

Versetzt der Silbenschmelz im Lyriktiegel
das Wort verschlafen in den Schweigemarsch,
dann trägt dies stets ein evidentes Siegel.

Vom Sein brüskiert bemerkt der Dichter barsch,
steht er mit nacktem Hintern vor dem Spiegel,
sieht man den typischen Poetenarsch.


Falderwald
. .. .



Erich Kykal 15.06.2015 19:11

Hi, Faldi!

Köstlich, deine Verse - und erst die "knackige" Conclusio!:D:D:D

Einzig dies:

"Spiritus" - das lateinische Wort braucht die Endung. "Spirit" wäre hingegen die englische Version (oder wird zumindest sehr wahrscheinlich so interpretiert), und einen lyrisch so plump gesetzten Anglizismus halte ich für weit unter deinem Sprachniveau.
Ich rate daher zu einem anderen rhythmisch passenden Begriff. Vielleicht so:

Als ob die alten Spiele neu begönnen -
so wirkt der Zauber, den der Dichter rief,

Am Ende der ersten Zeile würde ich zudem einen Bindestrich setzen, um die Sinneinheiten des Satzes für den Leser klar abzugrenzen. Das fördert das unmittelbare Leseverständnis, weil die Bezüge gleich klar sind.

Sehr gern gelesen und süffisant gegrinst!;):D

LG, eKy

Falderwald 15.06.2015 20:20

Servus Erich,

es freut mich, dass es dir gefällt, ich habe mir auch sehr viel Mühe gegeben...:D;):)

Man muss sich auch selbst auf die Schippe nehmen können. ;)

Zu dem Begriff "Spirit" möchte ich anmerken, dass ich mich sehr bemühe, Anglizismen, wenn möglich, zu vermeiden, es sei denn, ich setze sie absichtlich.
Der "Spirit" kann auch ohne das "us" stehen.
Der Duden weist den Begriff "Spirit, der" als Substantiv, maskulinum aus. --> klick mich
Er wird in der Parapsychologie verwendet und bedeutet schlicht und einfach "Geist". Eine andere Definition, die ich fand, lautete: "Geist (in symbolischer Bedeutung)". Es war also genau das, was ich an dieser Stelle brauchte.
Das war recherchiert und ich dachte mir, es damit, auch bezüglich des Sprachniveaus, rechtfertigen zu können. :) (sprich "Spierit" mit scharfem "S" am Anfang ;))

Ich hasse Bindestriche, dann würde ich lieber drei Punkte setzen, doch ich denke, das Komma reicht an dieser Stelle vollkommen aus.
Das ist ein Konjunktiv II und der darf hinterher ruhig begründet werden.

Viel mehr Schwierigkeiten hat der zweite Konjunktiv II in diesem Satz als Abschluss bereitet. Das war eine Frickelei...:D
Aber ich hatte es mir in den Kopf gesetzt, diese Aufgabe zu lösen.

Schön, dass du Grinsen konntest, ist ja auch mit einem Augenzwinkern zu nehmen. ;)


Danke für deinen Kommi und die konstruktiven Vorschläge...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald



Erich Kykal 15.06.2015 20:50

Hi, Faldi!

Dann S1Z3 Punkt und die letzte Zeile als eigenständiger Satz.

Zu "Spirit" - ich schrieb ja in Klammer: "zumindest wird man es sehr wahrscheinlich so (nämlich als Anglizismus) interpretieren!", da ich dein Argument vorhersah.;):p

Wie du es auch rechtfertigst - und du magst tausendmal damit Recht haben - der Durchschnittsleser denkt bei "Spirit" (Es gibt sogar einen Superheldenfilm dieses Namens) eben viel eher ans Englische als eine ungewohnte, vergleichsweise weit hergeholte lateinische Kurzform!
Fakt ist: Es WIRKT wie ein Anglizismus! Solltest du echt wegtun!:rolleyes:

LG, eKy

Falderwald 19.06.2015 21:01

Servus Erich,

ist mir egal, wie das auf den Durchschnittsleser wirkt, es hat sich bisher noch keiner von denen gemeldet...:D

Fakt ist, es wird dort, im Gegensatz zum englischen Begriff, großgeschrieben und steht im Duden als deutsches Substantiv, also kann ich es verwenden.

Was die Assoziation des durchschnittlichen Lesers hergibt, liegt nicht in meinem Ermessen. Wenn dieser meint, die Verwendung läge unter dem üblichen lyrischen Sprachniveau, dann soll er das tun oder ein Wörterbuch zu Rate ziehen, dann lernt er auch noch etwas. ;)

Und überhaupt, was kann die Meinung des Durchschnittslesers an den eigentlichen Absichten des Autors ändern? :)


Liebe Grüße

Falderwald




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