Gedichte-Eiland

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juli 20.01.2016 13:04

Im Übergang
 
Im Übergang

Als ob die Erde ein Verlangen hätte
nach ewig trauter, ungestümer Güte
und weiß verhülltem, fröhlichem Gemüte,
dem Ruhen gleich im warmen Daunenbette,

zerfließen weit entfernte Niederlagen.
Auch wenn jetzt Überlebensregeln gelten,
verweilt sie gern in schneebedeckten Welten.
Der Frühling erdet, und will Leben wagen

nach langer Ruhe unter hartem Eise,
verharrt mit stiller Kraft und kalten Krumen,
sich weise sammelnd für die weite Reise,

verwandelt weiße Flächen still und leise
in Grün und Meere voller Frühlingsblumen
auf eine bunte, schöpferische Weise.







Urfassung:

Im Übergang

Als wenn die Erde ein Verlangen hätte,
nach ewig trauter, ungestümer Güte,
und weiß verhülltem, fröhlichem Gemüte,
dem Ruhen in dem warmen Daunenbette,

denn weit entfernt zerfließen Niederlagen,
auch wenn jetzt Überlebensregeln gelten,
verweilt sie gern in schneebedeckten Welten.
Der Frühling erdet die das Leben wagen,

mit Ruhen unterfiligranem Eise,
verharrt mit Kraft und Blühen in den Krumen,
als sammelt er für eine weite Reise,

verwandelt weiße Flächen still und leise
in Grün und Meere voller Frühlingsblumen
auf eine bunte, schöpferische Weise.


Erich Kykal 20.01.2016 14:19

Hi, Sy!

Schönes Sonett, fließende Sprache. Tipps für ein paar Details:

Als ob die Erde ein Verlangen hätte Klingt lyrischer, edler als ein "als wenn". Kein Komma am Zeilenende.
nach ewig trauter, ungestümer Güte Kein Komma am Ende.
und weiß verhülltem, fröhlichem Gemüte,
dem Ruhen gleich im warmen Daunenbette, Hier zur Abwechslung ein Vergleich, um die lange Aufzählung aufzulockern.

und weit entfernt zerfließen Niederlagen. Logisches Satzende.
Auch wenn jetzt Überlebensregeln gelten,
verweilt sie gern in schneebedeckten Welten.
Der Frühling erdet und will Leben wagen Hier fehlt das "...jene, die..." doch merklich. Komma nach "erdet". Ich biete jedoch diese übersichtlichere Alternative.

nach langer Ruhe unter hartem Eise,
verharrt mit stiller Kraft in kalten Krumen, Verständlicher.
sich weise sammelnd für die weite Reise, "sammelte" wäre der Konjunktiv gewesen. Aber besser so.

verwandelt weiße Flächen still und leise
in Grün und Meere voller Frühlingsblumen
auf eine bunte, schöpferische Weise.


Sehr gern gelesen!:)

LG, eKy

juli 20.01.2016 19:33

Moin Moin eKy,
 
danke für deine Erdnüsse.:Kuss

Zunächst habe ich ein pures Wintergedicht geschrieben, und dann ist mir aufgefallen, das der Winter ja keine Blumen hervorbringt:Aua:D Daher ist dieser Teil aus dem Ruder gelaufen:) Ich habe ihn Lila ( der letzte Versuch) gefärbt.



Ich habe für mich hier nochmals die Urfassung festgehalten:

Im Übergang

Als wenn die Erde ein Verlangen hätte,
nach ewig trauter, ungestümer Güte,
und weiß verhülltem, fröhlichem Gemüte,
dem Ruhen in dem warmen Daunenbette,

denn weit entfernt zerfließen Niederlagen,
auch wenn jetzt Überlebensregeln gelten,
verweilt sie gern in schneebedeckten Welten.
Der Frühling erdet die das Leben wagen,

mit Ruhen unterfiligranem Eise,
verharrt mit Kraft und Blühen in den Krumen,
als sammelt er für eine weite Reise,
Hier hast du am meisten verändert. Aber es ist in meinem Sinne.:)Filigranen ist wohl eher Schnee:rolleyes:

verwandelt weiße Flächen still und leise
in Grün und Meere voller Frühlingsblumen
auf eine bunte, schöpferische Weise.

Deine Punkte und keine Kommas finde ich sehr gut. Es liest sich flüssiger.

Danke für das genaue Lesen, ich nehme deine Erdnüsse gerne.

Liebe Grüße aus dem verschneiten Schleswig - Holstein sy

:Blume::Blume::Blume:

Chavali 21.01.2016 16:05

Liebe sy,

schön gedichtet :)
Und die Überarbeitung - wie ich aus den zwei Fassungen ersehe - haben dem Text gut getan.

Was soll ich noch sagen, außer dass mir dein Sonett sehr gut gefällt?
Du verbindest ein Naturthema - den Frühling - mit einem gewissen Hauch Philosophie,
das macht dein Gedicht zu etwas Besonderem.

Sehr gern gelesen!

Lieben Gruß,
Chavali :Blume:



juli 22.01.2016 09:22

Zitat:

Zitat von Chavali (Beitrag 90873)
Liebe sy,

Was soll ich noch sagen, außer dass mir dein Sonett sehr gut gefällt?
Du verbindest ein Naturthema - den Frühling - mit einem gewissen Hauch Philosophie,
das macht dein Gedicht zu etwas Besonderem.


Liebe Chavali,

Danke für dein Lesen, und Kommentieren. Eigentlich wollte ich den Winter bedichten, aber in meinem Kopf hat sich der Frühling eingeschlichen, das Ergebnis ist das hier. Der Hauch Nachdenklichkeit lag auf dem Weg....

Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Erich Kykal 22.01.2016 11:06

Hi nochmal!

Erst jetzt fiel mir etwas auf:

Du beginnst ja mit "Als ob ..." - dies impliziert, dass irgendwann im Satz die ANDERE Seite des Vergleichs kommt. In diesem ersten Satz kommt aber keine, es werden nur Vergleichsbilder aneinandergereiht.

Daher würde ich raten, S2Z1 so zu gestalten:

"zerfließen weit entfernte Niederlagen."

So formuliert wäre diese Zeile genau das, was bis dato in diesem Satzgebilde fehlt!

Entschuldige, dass ich das nicht gleich bemerkt habe!:o

LG, eKy

juli 22.01.2016 11:18

Hallo eKy :)
 
Das macht nichts, jetzt ist der Sinn ja richtig, und die Satzstellung auch. :)
Ich habe das geändert. Als ich dieses Gedicht schrieb, hatte ich ich " zerfließen" als Zeilenanfang und dann verworfen, warum auch immer:rolleyes:.:D

Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:


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