Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 23.11.2016 16:12

Dichterdämmerung
 
Des Abends weiß daheim der alte Dichter
sich jugendlich an manchen Traum zu wagen,
mit hohem Sinn in seinen Geist zu ragen -
als Diener, als Gefährte, als ein Richter.

Die Nebel tilgen bald die ersten Lichter
um jene Mauern, die sein Leben tragen,
und den an Herbst erkrankten Schattentagen
wird jede Stunde merklich farbenschlichter.

Den Dichter kümmern keine Dunkelheiten
als jene, welchen er in sich begegnet,
und jede Zeile, die sein Wirken segnet,

erzählt von seinen werdenden Gedanken,
und alle Werke, welche sie durchschreiten,
berühren uns und bringen uns ins Wanken.

Dana 23.11.2016 18:25

Lieber eKy,

das kann wahrlich nur ein guter Dichter leisten. Man erkennt es der Sprache, an den Bildern und nicht zuletzt am eigens dafür verfassten Sonett. :Blume::Blume::Blume:

Wunderschön:

Zitat:

Zitat von Erich Kykal
und jede Zeile, die sein Wirken segnet,

erzählt von seinen werdenden Gedanken,
und alle Werke, welche sie durchschreiten,
berühren uns und bringen uns ins Wanken.

Auch der Titel kann passender und schöner nicht sein.

Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal 23.11.2016 19:31

HI Dana!

Sozusagen eine Selbstbeschreibung mit Eigenwerbung, verfasst zu bezeichneter Uhrzeit! :D:rolleyes:

LG, eKy

Kokochanel 23.11.2016 20:24

gefällt mir sehr gut, dein Sonett, Erich.
Ja, bei einem guten Dichter ist das so, er verarbeitet sein Inneres Licht und seine Dunkelheit in seinen Werken und gibt sie ab.
Bringt andere damit "ins Wanken", ins Nachdenken und vielleicht gar zu höherer Erkenntnis.
Gerne habe ich das gelesen.
LG von Koko

Erich Kykal 23.11.2016 22:40

Hi Koko!

Auch dir Dank für die Rückmeldung zu dieser Momentaufnahme abendlicher Kontemplation, die sozusagen ihr eigenes Entstehen szenisch beschreibt.
Ins Wanken kommt dabei allerdings sicherlich keiner ... ;):D

LG, eKy

juli 24.11.2016 12:32

Dichterdämmerung

Des Abends weiß daheim der alte Dichter
sich jugendlich an manchen Traum zu wagen,
mit hohem Sinn in seinen Geist zu ragen -
als Diener, als Gefährte, als ein Richter.

Die Nebel tilgen bald die ersten Lichter
um jene Mauern, die sein Leben tragen,
und den an Herbst erkrankten Schattentagen
wird jede Stunde merklich farbenschlichter.

Den Dichter kümmern keine Dunkelheiten
als jene, welchen er in sich begegnet,
und jede Zeile, die sein Wirken segnet,

erzählt von seinen werdenden Gedanken,
und alle Werke, welche sie durchschreiten,
berühren uns und bringen uns ins Wanken.



Das sagt ein guter Dichter:Blume::):Blume:

Gedichte in ihrer Lyrischen Form, sind Geschenke von Menschen, die eine besondere Begabung haben Sinn zu komprimieren und dabei Worte wählen, die das Innerste berühren.

Dein Sonett gefällt mir gut!

Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Erich Kykal 24.11.2016 16:47

Hi Sy!

Vielen Dank für die freundlichen Worte des Lobes! :)

LG, eKy


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