Tag im Zoo
 

Ein rosa Phönix majestätisch schreitet,
nur selten seine rötlich weißen Flügel weitet,
im grünen Gras auf einem röhrig Bein sinniert, und …
die Unfreiheit tief in sich spürt.

Menschen schauen staunend auf das Farbenspiel,
träumen bald vom tropisch flirrend, meerig Urlaubsziel,
taxieren heimlich schon die Flugzeit und das Reisegeld, und …
gehen dann entspannt nach Haus, in ihrer freien Welt.

Liber Mall,

ja Freiheit und Unfreiheit. Deshalb gehe ich nicht gerne in Zoos, ich habe die Tiere in ihren ursprünglichen Lebensräumen kennengelernt und ihre Unfreiheit in Zoos gibt mir immer einen Stich.

Formale Tipps
:
Ein rosa Phönix majestätisch schreitet,
Inversion- nicht so glücklich
nur selten seine rötlich weißen Flügel weitet,
dito
im grünen Gras auf einem röhrig Bein sinniert, und …
dito
die Unfreiheit tief in sich spürt.
dito

Ich würde eher eine Mischform aus Prosa und Reim machen oder reine Prosa, bevor ich zugunsten des Reimes die Sätze verdrehe.

Menschen schauen staunend auf das Farbenspiel,
träumen bald vom tropisch flirrend, meerig Urlaubsziel,
die Verkürzung von meerig ist nicht so glücklich

taxieren heimlich schon die Flugzeit und das Reisegeld, und …
gehen dann entspannt nach Haus, in ihrer freien Welt.

Vom Inhalt her gut. Sehr gerne gelesen mit lG von Koko

Liebe Koko,
danke Dir für Deinen sehr ausführlichen Kommentar. Mit dem Zoo sind wir uns
einig, wobei ich sagen muss, dass ich das auch erst im Alter so empfinde.
Früher habe ich mir da weniger Kopf gemacht, aber Du hast recht, sicher
hängt es damit zusammen, wenn man die Tiere erst mal in Freiheit erlebt hat.

Die Anastrophe im ersten Teil waren durchaus gewollt, das mache ich häufig
mal in einzelnen Gedichten. Ich wollte den Reim hier erzwingen :).
Gebe natürlich zu, ob das immer so glücklich ist :(, aber na ja.

Und der meerige Neologismus, den fand ich ganz witzig ;).

Danke Dir fürs Vorbeischauen und liebe Grüße
mall