Der Alte vom Weinberge
Der Alte vom Weinberge Immer saß er auf dem Sofa So buddhagleich – und fuhr noch Mofa, Schaute die Welt von oben an, Denn er war ja ein kluger Mann. Da man sein Wissen nicht abrief, Er morgens gern Einkaufen lief, Lebt' einsam er aus sein Genie Und hatt' damit gar keine Müh'... Am Tag trank er sechs Liter Tee, Schaute nach Sonne und nach Schnee, Drehte recht einsam seine Runden, Ließ sich von Lilien gesunden. Doch manches Mal brach er doch aus, Nahm dann ein weißes Blatt heraus – Und ehe er sich's selbst versah, War schon ein neues Werkchen da. Gern sah er in sein Vexierbild, Das manchmal mild und manchmal wild, Denn in täglicher Spiegelschau Ward diese Welt ihm nicht mehr grau. ©Hans Hartmut Karg 2018 * |
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