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a.c.larin 02.12.2011 16:59

Dichter (im) Nebel
 
Nebelsuppe, Nebelsuppe -
mir ist alles ziemlich schnuppe:
Tagelang nur trüb und düster!
Stündlich wird die Stimmung wüster.

Suppennebel, Suppennebel
würgt das Licht ab wie ein Knebel.
Wühlt man wochenlang im Trüben,
blüht die Schwermut auf in Schüben!

Nebelsuppe, Nebelsuppe -
besser wärs wohl, ich verpuppe
mich geschwinde! Pscht - kein Ton!
Steif im Rücken bin ich schon.

Suppennebel, Suppennebel -
rettet mich vielleicht mein Faible,
hilft mir weiter das Gedicht?
Kaum. Selbst Goethe rief: Mehr LICHT!

Stimme der Zeit 03.12.2011 17:07

Liebe larin,

ob das wohl mit Reimen fluppt,
wenn der Nebel derart suppt? :confused:
Schlägt der Winter auf's Gemüt,
Verskunst nicht im Dunkeln blüht:
Zündet einfach Kerzen an
und
kuschelt, was man kuscheln kann! :)
Schon ist's Wetter piepegal,
schlechte Laune? Kann euch ... ! :D

Und außerdem gibt es ja auch noch die "hessische Dialektversion" von Goethes Worten: "Mer lischt hier reischlich unbequem im Bette!" :o

Es gibt nur zwei Möglichkeiten, dem jahreszeitlich bedingten Trübsinn zu begegnen. Mit Humor und Kuscheltherapie. (Die erste Möglichkeit bietet sich auch Singles wie mir.)

Aber, wie ich deinem Gedicht entnehme, greifst du ja bereits zur "Waffe Nr. 1" gegen die "Nebel-Depression". Da blinkt trotz enthaltener Wahrheit doch ein kräftiges Augenzwinkern durch. ;)

Formal sagt mir besonders zu, wie du in Strophe 1 und zwei mit dem Vokal "ü" assonanzreimst. Das allein heitert die Stimmung des Lesers schon auf. Auch ansonsten ist es prima gelungen, auch die Stilmittel, die du verwendest, wie z. B. Alliterationen und die Repetitio jeweils im ersten Vers der Strophen - ich bin aber überfragt, wie man das "im Wechsel", so wie hier im Gedicht, nennt. Es gefällt mir allerdings sehr!

In Strophe 4 haben sich zwei Fehlerchen "eingeschlichen" - sicher, weil der Nebel die Sicht so trübte, der Böse :mad::

Zitat:

Suppennebel, Suppennnebel - (ein "n" zu viel)
rettet mich nun meine Faible, (entweder: meine Faibles (Plural) oder (Vorschlag): rettet mich vielleicht mein Faible,)
hilft mir weiter das Gedicht?
Kaum. Selbst Goethe rief: Mehr LICHT!
Gerne gelesen und kommentiert! :)

Liebe "Licht-anknips-Grüße"

Stimme http://www.smilies.4-user.de/include.../kerze_135.gif

a.c.larin 03.12.2011 19:23

hallo stimme der zeit,
an den vielen "Ü"s in den ersten beiden strophen bist du indirekt mitverantwortlich! ( weil du mir doch unlängst bei einem anderen meiner gedichte aufgemalt hast, wie oft sich da welche buchstaben wiederholen).
so wurde ich aufmerksam auf die ersten paar ü-wörter und dachte mir : mach halt noch ein paar dazu! :D
es freut mich wirklich, dass du das bemerkt hast. :)

die alliterationen und repetitio nennt man wahrscheinlich:

nebelphobisches abreagieren von unlustgefühlen über verbaltechnischen aktionismus....... :cool:
(insoferne also mehr ein verzweiflungsschrei denn ein kunstgriff)
das kann z.b.vorkommen, wenn es um drei uhr am nachmittag bereits so düster ist, wie knapp vor einbruch der dunkelheit, und das schon seit tagen! :eek:
(ganz alte leute, so sagt man, kennen noch sowas rundes, gelbes, das früher mal am himmel hing -ich glaube, man nannte damals sonne? :rolleyes:)

kein wunder, dass der rhein niedrigwasser führt: sämtliches dort verdunstete wasser hängt hier im donauraum als nebel in der luft!

seufz.
stimmt: bei strophe drei ist was zuviel - und richtig französisch kann ich auch nicht.
das wird gleich verbessert.
wir werden nie herausfinden, was goethe wirklich gemeint hat.

danke fürs heimleuchten und winke-winke,

he, halloooooo- wo bist du denn?
ich seh schon wieder nichts......:mad:

wo ist jetzt der nebel dichter?
und wo ist jetzt der nebeldichter? :confused:

Falderwald 26.01.2012 23:10

Servus larin,

das hatte ich noch gar nicht gesehen und ich fand das sehr inspirierend.

Ich weiß zwar selbst nicht zu sagen, wie ich auf den folgenden Mist gekommen bin, aber loswerden muss ich das jetzt trotzdem:

Dichtern, die im Trüben fischen,
wird so manches Wort entwischen,
Fischer, die im Trüben dichten,
müssen auf den Fisch verzichten.

Ein Menü aus Nebelsuppen
ist wie Sex mit Gummipuppen,
Vögeln aber fällt das Schnäbeln
leicht in dicken Suppennebeln.

Goethe, dieser große Dichter,
zeugte Kinder ohne Lichter,
heute aber gibt es Strom
und zum Glück auch das Kondom.

Doch im Falle eines Falles
können Nebeldichter alles,
selbst in dunklen Augenblicken
finden sie die Zeit zum Dichten.

Tja, so sind sie, die Dichter (im) Nebel.

Das hast du treffend und humorig mit deinen Zeilen zum Ausdruck gebracht und bewiesen.


Gerne gelesen und schmunzelnd kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

a.c.larin 01.02.2012 20:16

servus falderwald,

Zitat:

Ich weiß zwar selbst nicht zu sagen, wie ich auf den folgenden Mist gekommen bin
na, was ein waschechter gockel ist, der findet doch immer dorthin - sogar im dichtesten nebel! :D ;)

ein tadelloses antwortgedicht hast du mir gegeben, bravo!
nur der letzte vers ist nicht ganz astrein - aber das stört nur ganz wenig.

hauptsache, die zeit zum dichten bleibt! :p

ich mag hähnchen - besonders die gerupften! :D
liebe grüße, larin


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