Kurz, kürzer, zu kurz
Werther, jugendlicher Schwärmer,
bürgerlich und weitaus ärmer
als die bessere Gesellschaft
kommt nach Wahlheim, wo er's schnell schafft,
die Natur mit ihrer Fülle
malerischer Landidylle
zu genießen und auf kleinen
Skizzen mit sich zu vereinen.
Werther trifft auf einem Tanzfest
Lotte und verliebt sich ganz fest
in die junge, tugendsame
und bewundernswerte Dame.
Die Verwandtschaft ihrer Seelen
können beide nicht verhehlen,
als sie an den Fensterbänken
an dieselbe Ode denken…
Halt! Moment! So wird das nichts!
Der Charakter des Gedichts
ist kein Schleichen, sondern Stürzen
und verdichten heißt verkürzen!
Auf dem Ball verliebt sich Werther –
Lotte ehrt, verklärt, begehrt er.
Tanz für Tanz ein unbeschwerter
Abend, aber dann erfährt er
nebenbei vom Fast-Verlobten.
Doch nachdem Gewitter tobten
und die zwei am Fenster stehen,
ist es ganz um ihn geschehen…
Stopp! Noch immer viel zu lang!
Konzentrier den Handlungsstrang
auf pikante, kleine Happen,
denn verdichten heißt verknappen!
Liebesdrama, Kopfschuss, Blut.
Siehste! Geht doch! Jetzt ist's gut!
Geändert von plotzn (25.02.2017 um 17:54 Uhr)
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