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Alt 15.03.2017, 19:45   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Servus Fee,

ich hätte das nicht besser ausdrücken können, du hast alles treffend zusammengefasst - erstaunlich.

Das Problem ist natürlich oft, dass die meisten Menschen in ihren eigenen Tagesablauf eingebunden sind, der das Leben zur Routine macht.

Viele Dinge geschehen - oder auch eben nicht - ganz automatisch. Daraus entstehen ebenso oft verpasste Chancen und Gelegenheiten.

Man darf nur an bestimmten Punkten nicht resignieren, denn irgendwie muss es ja weiter gehen, ob man nun richtig oder falsch entschieden hat.

Die Ars Vivendi ist es eben, das Beste aus allem zu machen.
Wer aber kann das schon für sich behaupten?

Deshalb sollte auch niemand vorschnell urteilen, wenn sich einer mal verrannt hat und den eigentlichen Weg nicht mehr erkennen kann.

Und alle die, die ihre guten Ratschläge für jede Situation parat haben, unterschätzen eben diese speziellen Lagen, die eigentlich niemand wirklich nachempfinden kann.

Deswegen sollte man auch bei solchen Ratschlägen möglichst allgemein bleiben, oder aber eben die eigene subjektive Sicht dieser Dinge darlegen und entsprechend deutlich kennzeichnen.

Ich erfahre dies auch immer wieder durch meine jetzt schon größeren Kinder. Wenn sie um Rat bei mir ansuchen, dann versuche ich eben, weil ich ja nicht in ihrer Haut stecke, die Dinge zu analysieren und zu erörtern, damit ihnen selbst klar wird, wo der Fehler im System liegt, sie sich also einen eigenen Rat geben können, denn so gut gemeint, wie meiner auch sein könnte, genau so gut könnte er vollkommen falsch sein, weil ich eben andere Befindlichkeiten habe.

Natürlich lasse ich sie nicht hängen, aber ich versuche sie zum eigenen Nachdenken über die Situation zu bringen, weil sie sich letztendlich nur selbst helfen können.

Das hat schon oft prima funktioniert...

Das "wahre Leben" ist, so wie du es ganz richtig schreibst, immer nur das eigene wahre Leben.
Die Grenzen werden uns mit fortschreitendem Alter immer schmerzlicher bewusst.

Manchmal ist es gut, dass die Jungen das noch nicht so erpüren, denn wer lässt sich schon gerne Grenzen setzen, wenn er glaubt, er könne alles erreichen.

Eine Zeitlang darf man ruhig so leben und das auch genießen.


Vielen Dank für deine treffende Analyse und deine Gedanken zum Thema, ich sehe damit auch den Text bestätigt.


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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