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Alt 17.03.2017, 11:26   #1
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard Wie man die wölfischen...


[Fragment]

Wie man die wölfischen Begierden zu verstehn sucht,
die uns im Niederen verborgen sind;
wie man sein Leid und Glück tagein, tagaus zu drehn sucht,
man bleibt entwurzelt und ein Sorgenkind.
Ach, aller Lebensdurst war halberstorbne Sehnsucht...
verweht im aufgepeitschten Morgenwind.

...wenn Angst ihn in die Knie zwingt, beginnt er stehen
zu bleiben... - denn ich, ich ertrag es schlicht
und einfach, wenn mich Wohlvertraute hintergehen...
und aufbegehren: ach, ich wag es nicht;
Im Sommer schon erleide ich dies Winterwehen,
das mich durchfröstelt, wie das Tageslicht.

Die Sterne, die darob sich seltsam traurig neigen,
verrieseln auf dem spiegelglatten Teich,
und die Gefühle, die sich unerbittlich zeigen,
die uns doch eigen sind, ermatten gleich
in der entwölkten Nacht und jenem ewgen Schweigen...
so schleppt die Seele sich ins Schattenreich.

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Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (17.03.2017 um 13:37 Uhr)
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