Hi Thomas!
Daran mag es liegen - ich war IMMER Individualist und Einzelkämpfer. Mich irgendwo einzufügen, ohne zumindest annähernd eine besondere Rolle zu spielen, war mir und meiner Hybris immer schon unmöglich. Nicht, weil ich nie gewollt hätte - mein Wesen hat mir stets mehr Ärger mit anderen eingetragen als Zuspruch! - sondern weil ich es schlicht nie gelernt hatte als bis zum Kindergarten isoliert aufwachsendes Einzelkind, und als es geschehen mochte, war ich einfach nicht in der Lage, nach den nötigen Regeln zu spielen ...
Das mit der Hybris hat sich gebessert, das mit dem Anecken nicht. Ich trete immer noch regelmäßig diesem oder jenem auf die Zehen mit meiner schon unhöflichen Offenheit und Direktheit, die Empathiemangel verrät und - wie du sagst - auch einen frappanten Mangel an intellektuellem Einfühlungsvermögen.
Ich spiele schlicht nicht korrekt nach den Regeln der Gesellschaft, weil mir die Meinung anderer einfach egal ist. Darauf bin ich dann auch noch stolz, so als wäre das eine besondere Medaille! Das mag aus philosophischer Sicht vielleicht so sein, aber es macht eben auch Feinde, weil viele meine Art als aggressiv und gewollt beleidigend deuten.
Dabei fehlen mir nur ein paar soziale Filter ...
Gebete und Gedichte sind eng verwandt, zumindest der emotionale Impetus mag derselbe sein, auch wenn eins sich an andere Menschen richtet und eins an fiktive Gottgestalten, an die jemand innigst glauben will.
Eins zumindest zeigt dies:
Wer Gebete schreibt, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an die Menschen! Zumindest an einige, die diese Gedichte vielleicht lesen und wertschätzen ...
LG, eKy