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Alt 28.02.2018, 16:59   #5
Eisenvorhang
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Nun gut.

Ich las das gesamte Gedicht und mir fiel das mit den Reimen gar nicht auf, außer bei besagter Strophe.

Ich lass das mal als Kompliment stehen.

""Bäume - Träume" recht bewährt rüberkommt und m. E. daher nicht sooooo viel an zusätzlicher Sprachschönheit beisteuert..."

Sufnus, hier muss ich Dir widersprechen.

Lyrik braucht nicht zwingend Orginalität. Dahingehend zu dichten, kann sie vermurksen. Schau Dir mal von Erich die namenlose Hure an. Ganz einfache Worte und Reime - das Gedicht ist ein Subwoofer von Emotion.

Oder auch Rilke und Hesse. Wobei Rilke schon spezieller reimte (wintern - sintern bspw), oder Goll. Hesse war da aber ganz bescheiden und seine Gedichte sind einfach nur Hammer.
Ich glaube Gefühle in die richtigen Worte zu verpacken bewirkt mehr als "neues" zu erwirken.
Auch Rilke dichtete bspw. über die Einfachheit des Alltagswortes.

Die armen Worte, die im Alltag darben,
die unscheinbaren Worte, lieb ich so.
Auf meinen Festen schenk ich ihnen Farben,
da lächeln sie und werden langsam froh.

Ihr Wesen, das sie bang in sich bezwangen,
erneut sich deutlich, dass es jeder sieht;
sie sind noch niemals im Gesang gegangen
und schaudernd schreiten sie in meinem Lied.

r.m.rilke

vlg

EV
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