Thema: Gejagt
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Alt 05.08.2019, 10:37   #1
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard Gejagt

Gejagt

Sie trat mit ihrem roten Haar
ganz plötzlich in mein Leben,
und wirklich seltsam für mich war
das abgrundtiefe Beben,
das mich erfasste, wenn ich sie
nur sah und dachte, dass ich nie,
sie niemals dürfe küssen.

Sie lächelte. Es war ein Blick,
den man bei Katzen findet.
Sie wusste, dass sich mein Geschick
in ihren Tatzen windet
und spielte ohne Empathie
aus Jagdgelüsten, dass ich sie
wohlmöglich dürfe küssen.

Verzweiflungsmutig wagte ich
die Wange ihr zu küssen.
Da hat sie gar nicht zimperlich
mein wundes Herz zerbissen.
In kalter Ruhe sonnt sie sich.
Und sterbensmüde träume ich,
ich dürfe doch sie küssen.


Alte Version


Gejagt

Sie trat mit ihrem roten Haar
ganz plötzlich in mein Leben,
und wirklich seltsam für mich war
das abgrundtiefe Beben,
das mich erfasste, wenn ich sie
nur sah und dachte, dass ich nie,
sie niemals dürfte küssen.

Sie lächelte. Es war ein Blick,
den man bei Katzen findet.
Sie wusste, dass sich mein Geschick
in ihren Tatzen windet.
Sie spielte ohne Empathie
aus Jagdgelüsten, dass ich sie
vielleicht doch dürfte küssen.

Und in Verzweiflung wagte ich
die Schulter ihr zu küssen.
Da hat sie gar nicht zimperlich
mir in das Herz gebissen.
In kalter Ruhe sonnt sie sich.
Und sterbensmüde träume ich,
ich dürfte sie doch küssen.
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

Geändert von Thomas (06.08.2019 um 13:37 Uhr)
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