Thema: Schmerzen
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 11.06.2009, 11:44   #8
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
Galapapa eine Nachricht über MSN schicken
Standard

Hallo cyparis,
danke für den lobenden Kommentar und die Anregungen!
Zu S3: Das "fragt" ist der Metrik geschuldet, es hätte sonst heißen müssen: "und bittet den verlassnen Körper um Verzeihung...".Dann hätte mir allerdings das "schuldig" gefehlt.
Ich dachte mir, um Verzeihung fragen müßte akzeptierbar sein, allzumal man ja auch oft die Bitte als Frage formuliert (z.B.:"..kannst du mir verzeihen?"). Außerdem hat man mir mal gesagt, daß das "und" (sinngemäß) ein minderwertiges Wort in der Lyrik ist (ich bin da anderer Meinung; man kann dieses Bindewort auch sehr passend und gezielt einsetzen). Seitdem versuche ich immer, es irgendwie zu umgehen. So, wie´s dasteht, ist alles drin, was ich sagen wollte, wehalb ich es gern so lassen möchte.
Sei bitte nicht enttäuscht, aber auch die Passage in S4 laß ich so stehen, weil es meiner Meinung nach nicht das Heil ist, das die Betroffene sucht, sondern vor allem Ruhe, Frieden und Erlösung von der ständig quälenden Belastung Schmerz. Dauernd vom Schmerz begleitet zu sein bedeutet ja, immer währende Unruhe durch das Unwohlsein.
Die Geschichte mit den Tabletten (es müssen nicht Schlaftabletten sein, denkbar sind hier viele Psychopharmaka) kann man genau so deuten, wie Du. Daran hatte ich, ehrlich gesagt, noch gar nicht gedacht.
Mein Gedanke war, daß die Leidende eben immer wieder zu ihren Schmerztabletten greift, um ein wenig Befreiung zu bekommen. Die Schlaftabletten kommen dann vermutlich später noch dazu...
Mit "Fülle" meinte ich eher die große Packung, die solche Patienten verordnet bekommen, um weniger Zuzahlung zu haben und nicht öfter als einmal im Quartal zur Last zu fallen.
Die "falsche Freiheit" versteht sich dann als durch das Medikament nur kurze Zeit versteckte Schmerzsymptomatik.
Deine Interpretation finde ich fast noch interessanter und Deinem Wunsch schließe ich mich ohne wenn und aber an!!
Danke fürs Lesen und Kommentieren und herzlichen Gruß!
Galapapa

Hallo liebe Helene,
wenn ich Dich richtig verstanden habe (da bin ich etwas unsicher), dann müßte meine Antwort der obigen an cyparis fast gleich lauten.
Ein wenig unsicher bin ich mit Deiner Aussage "dem Schmerz den Spiegel vorhalten..."
Ständige Qual zermürbt ungeheuer; eine solche Person ist wohl nicht merh in der Lage oder bereit, nach Ursachen zu fragen, sie sieht nur noch den Schmerz und blickt eher nach vorne, in Richtung Erlösung, als zurück.
Nochmals danke für Lob und Kommentar!
Herzlichen Gruß!
Galapapa
Galapapa ist offline   Mit Zitat antworten