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Alt 21.10.2009, 11:59   #3
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asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
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ja, klar beißt das, cyparis.


das da-rum/me-trum (ja - das war absicht. satire zeichnet sich durch überzeichnung aus und dadurch, dass man sich selbst nicht so ernst nimmt) ebenso, wie die ewige diskussion, WAS nun "besser" und "gültiger" zu sein hat von beidem: die klassische oder die moderne lyrik bzw. kunst im allgemeinen.

eine diskussion, die so wenig zielführend ist wie sie auch mit kunst-GENUSS zu tun hat. und letzteres ist - wie wir wohl alle wissen - geschmackssache und für mich wesentlich, wenn es um kunst geht. und da sollte man niemandem sein recht auf seinen ganz persönlichen geschmack absprechen.

es soll ja auch leute geben (so, wie mich), die künstlerisches (ebenso wie auch missratenes - darum das da-rum-me-trum - ) in beiden traditionen finden und nichts davon von vornherein verallgemeinernd als "schlecht" oder "minderwertig" abtun.

Zitat:
warum macht sie das?
weil sie jenen, die das "moderne" mit öffentlichen statements - und mit ihrer ihnen unbenommenen überzeugung - von grund auf verteufeln, um das "klassische" zu bewahren, zeigen möchte, dass auch die gegenseite nur eine meinung vertritt, die sie gefällt hat aufgrund ihres ganz persönlichen wissensstandes und geschmacks. so wie sie selbst eben auch. man muss mehr wissen, um dinge beurteilen oder gar ver-urteilen zu können. allein darum geht es mir. punkt.

und der "moderne" die stange zu halten geht auch ohne das "klassische" zu diffamieren (und so sollte es auch umgekehrt sein). das habe ich nämlich in meinem text nicht getan.
sondern dieses phänomen der denkweise einer person in frage gestellt, die sich ignorant hinter werten wie akademismus und kunstfertigkeit versteckt, weil die eben messbarer und greifbarer sind als das "abstraktere", "diffuse" in freieren formen.

es geht mir um dieses verurteilen (das ich hier sogar in irgendeiner signatur, fast wie eine kampfansage gelesen habe). was mich dann doch immer wieder, gelinde gesagt, erstaunt und mich als jemand, der im kunstvermittelnden bereich pädagogisch tätig ist, nicht kalt lässt. die kunsterziehung an den schulen muss da dermaßen versagen.... das macht mich schon ein wenig traurig.

deine reaktion verwundert mich nicht, cyparis (naja. vielleicht ein wenig. ich zähle dich doch zu den etwas aufgeschlosseneren, kritisch-hinterfragenden). ich bin wegen dieser thematik schon aus foren (ja, mehrzahl! *gg) geflogen, wenn ich versucht habe, zum thema kunstverständnis einen beitrag zu leisten. da sind die gemüter empfindsam.


dabei ist doch das alles auch bloß meine (bloß akademisch gebildete) meinung (andernfalls würde ich hier nicht so mein maul aufreißen. denn dann wär´ s ja vermessenheit).
kein grund zur aufregung also, oder? vielleicht bin ja ICH die dumme oder ignorante hier. wer weiß...

ich jedenfalls bezeichne niemanden seines persönlichen geschmacks wegen als "unbeholfen" oder "möchte-gern, der kein handwerk beherrscht". diese form von ignoranz und arroganz ist genau das, was ich anprangere. allgemein. es ist auch nicht nötig persönlich zu werden - es nimmt sich ohnehin jeder ganz allein davon, der möchte.

gruß,

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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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