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Alt 22.10.2009, 08:26   #6
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asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
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Zitat:
Zitat von a.c.larin Beitrag anzeigen
eines sollte man aber zu jeder art von kunst sagen dürfen:

es gefällt mir - oder es gefällt mir nicht.

gefährlich wird es immer nur dann, wenn die eigene meinung zur allgemeingültigen , "ewigen regel" erhoben wird.
....
realistisch,
larin

ganz meine rede, larin! danke!

die eigene meinung habe ich auch niemandem genommen und die ist auch das einzige kriterium, das gültigkeit haben kann, wenn es um die eigene wahrnehmung von kunst jeglicher art geht.

und wirr ist auch nichts von dem, was nor, der bert, schreibt, wenn er sagt:

Zitat:
[kunst]... versucht, egal ob in musik, malerei, dichtung etc. eine position bzgl. haltung, philosophie, einen geschmack usw. in einer bestimmten form zu thematisieren und umzusetzen, die den betrachter in ihren bann zieht.
im gegenteil: genau DAS ist ihre aufgabe. doch die philosophie vermisse ich eben sehr oft in (klassischen wie auch modernen) kunstwerken, die sich akademisch auf die wirkung der technischen perfektion allein verlassen. dann ist es keine kunst, weil es keine aussage macht, sondern lediglich einen gelungenen schnappschuss, eine schilderung in handwerklicher perfektion präsentiert - es ist kunsthandwerk.


Zitat:
warum also macht sie das? (nämlich das, dass sie sich so aufregt)
weil sich andere ja auch einfach so über die "modernen" aufregen.

und weil da eben ein unterschied ist, wenn ich sage: ""modern" gefällt mir persönlich nicht" im gegensatz zu: "die "modernen" sind alle unfähig". (so, wie ich es eben kürzlich erst hier wieder lesen musste).

warum bloß müssen anhänger der "klassik" und des "akademismus" immer "ihre" klassischen werte angegriffen fühlen, bloß, weil die zivilisation auch vor der sprache nicht halt macht?

die dichtung eines goethe, schiller und anderer größen war nicht "DIE hochkultur" im vergleich zu heute. sie war "zeichen ihrer zeit" und sicherlich eine phase der blüte (das geht ja immer in wellenbewegungen auf und ab, je nach kunstströmung). und vor allem basis für alles, was darauf und daraus weiter entstanden ist und immer noch entsteht. ohne klassik gäbe es keine wurzeln für gehaltvolle "moderne" (von schlechter, hohler schein-kunst rede ich hier nicht! dass es die gibt, und das nicht zu knapp, steht außer frage). warum also muss die eine seite die andere so rigoros und intolerant und ignorant verteufeln? DAS mag mir nicht in den kopf und darum reg ich mich so auf. (so, wie das eben andere auch tun und es laut äußern. gleiches recht für alle, oder?)

doch kunst kann nicht stehenbleiben und beschließen, von nun an im 19. jahrhundert oder wo auch immer "zurück-zubleiben", nur weil sie dort so besonders kunstfertig war. das ist nicht ihre aufgabe. wer so denkt, hat das wesen von kunst nicht verstanden und wird sich diese, meine kritik ebenso gefallen lassen müssen wie ich oder andere sich von ihm die seine - nämlich die der unterstellten "unfähigkeit". und ich betone es nochmal: ICH, als liebhaberin BEIDER traditionen, greife nicht zum mittel der herabsetzung oder diffamierung, um "meine" geschätzte "moderne" zu verteidigen.


wenn sich jetzt noch immer jemand fragt, warum SIE das macht, kann ich nur noch den rat geben: wer genau liest und auch bereit und offen ist zu verstehen, ist im vorteil.



wort-zum-donnerstäg-lichen gruß,


fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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