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Alt 17.12.2009, 10:47   #9
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Liebe Jenny,

es tut mir leid, ich kann dir da nicht zustimmen.

Zitat:
Zitat von *
Längere Ladenöffnungszeiten schaffen Jobs
"Auch die längeren Ladenöffnungszeiten haben dafür gesorgt, dass der deutsche Einzelhandel in diesem Jahr im Saldo fast 30.000 sozialversicherungspflichtige Voll- und Teilzeitjobs schaffen konnte. Dazu kommen noch rund 5.000 Minijobs. Insgesamt beschäftigen die Unternehmen des Einzelhandels 2,6 Millionen Menschen." Das erklärte jetzt in Berlin Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE). Deshalb begrüße es der Verband, dass das Bundesverfassungsgericht in seiner gestrigen Entscheidung klar gestellt habe, dass verkaufsoffene Sonntage als Ausnahme weiterhin erlaubt seien. Die Freigabe müsse von Ländern und Kommunen nur gut begründet werden; das öffentliche Interesse an den verkaufsoffenen Sonntagen müsse im Vordergrund stehen. „Das ist ganz im Sinn des Einzelhandels, für den die gelegentliche Ladenöffnung an Sonntagen unverzichtbar ist“, sagte Genth. Das gelte besonders für die Geschäfte in Regionen mit geringer Kaufkraft und vielen Touristen, wie etwa in Berlin. „Die Sonntagsöffnung bleibt aber eine Ausnahme“, machte der HDE-Chef deutlich, „denn an dem verfassungsrechtlichen Schutz der Sonntage will der Einzelhandel nicht rütteln.“ Deshalb würden die Geschäfte an den verkaufsoffenen Sonntagen erst nach den Gottesdienstzeiten öffnen. Auch die Mitarbeiter würden von den Sonntagsöffnungen profitieren. Niemand arbeite an sieben Tage in der Woche. Dafür würden schon die Arbeitsschutzgesetze, Tarifverträge und betrieblichen Regelungen sorgen, die für die betroffenen Mitarbeiter Ersatzruhetage und hohe, steuerfreie Zuschläge vorsehen.
* Quelle

Zitat:
Es kann doch nicht erstrebenswert sein, um jeden Preis Arbeitsplätze zu schaffen...
Doch. Es gibt heutzutage immer mehr alleinstehende Elternteile, die dringend auf einen Job angewiesen sind.
Auch müssen Mütter oftmals dazu verdienen, weil das Einkommen des Vaters nicht mehr ausreicht.
Das ist der Segen der Globalisierung, der EU, des Euros und dieses Scheiß-Neoliberalismus'.
Alles Spätfolgen der 68er, die heute noch ihre dicke Rente oder Pension genießen dürfen.

Zitat:
...und das Lohnniveau zu senken.
Das natürlich nicht. Da ist aber der Gesetzgeber gefragt.
Und wenn ich dann sehe, daß sich ausgerechnet die "Sozis" gegen Mindestlöhne in bestimmten Branchen mit Händen und Füßen wehren, kann ich dieses ganze Gequatsche nicht mehr ernst nehmen.

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Welche Familie feiert heute noch jeden Advent?
Kein Kind kommt zu Schaden, wenn die Mama an einem Adventssonntag arbeiten muss.

Kein(e) Verkäufer(in) im normalen Einzelhandel muss am Heiligabend (höchstens bis mittags), oder an den Weihnachtstagen ran.

Ich war lange Jahre kleiner Taxiunternehmer.
Mich hat keine Sau gefragt, wie es meinen Kindern geht, wenn der Papa Heiligabend auf Nachtschicht war.
Dasselbe gilt für alle anderen Beschäftigen im öffentlichen (Nah)Verkehr.

Und warum?
Weil wir, die wir so schön feiern wollen, zu faul sind, unsere Ärsche zu Fuß fort zu bewegen oder uns dieselben vollsaufen und gar nicht mehr in der Lage sind, selbständig von einem Ort zum anderen zu gelangen.

Das nennt man dann Dienstleistung und diese wird wie selbstverständlich angenommen.

Als ich einmal kurz beim Arbeitsamt gemeldet war und eine Stelle angenommen hatte, die geringer als mein Arbeitslosengeld war, fragte ich nach einem überbrückenden Ausgleich.
Man sagte mir dort, daß es das nicht gebe.
Ich erwiderte daraufhin, dann nehme ich den Job nicht an.
Darauf bekam ich zu hören: "Seien Sie doch froh, daß Sie arbeiten dürfen."
Ich fand das eine Unverschämtheit in diesem Zusammenhang.
Jedoch je weiter ich darüber nachdachte, um so mehr wurde mir klar, daß dies heute leider die bittere Wahrheit ist.

Und wenn man sich die o.a. Fakten durchliest, sollte man sich vielleicht einmal den volkswirtschaftlichen Nutzen vor Augen halten.

Und wenn du heute nicht funktionierst, dann bist du weg vom Fenster.
Da warten nämlich Tausende darauf, daß du deinen Job freimachst.

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Das BGB ist sicherlich eine Errungenschaft, doch es ist dringend reformbedürftig.
Wer stur daran festhält und keine Änderungen zulassen will, den kann man nur als konservativ bezeichnen, der hat die neue Zeit verpasst.

Waren es nicht die 68er, die gegen die starren Strukturen ankämpften?

Und heute?
Heute sind sie Rentner und jammern und klagen, über den Mist, den sie sich z.T. selbst eingebrockt haben und suchen nach Haaren in der Suppe.

Das sind notorische Nörgler, die brauchen das. Und die meisten leiden noch nicht einmal selbst Not.

Die 10 Gebote sind zwar gut gemeint, doch nenne mir eines, an das sich gehalten wird. Nur eines, und ich schweige.


Ich bin für die völlige Freigabe der Ladenöffnungszeiten.
Was her muss, ist eine Regelung, so daß einzelne Arbeitnehmer nicht benachteiligt werden.


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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