Thema: Der Troll
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Alt 26.02.2010, 20:04   #9
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo norbert

Es ist nicht nur der Troll in Foren - es wurde schon kommentiert - den man aus deinem Gedicht herauslesen kann. Ein in der Seele tief verletzter Mensch gibt sich leicht dem Zynismus hin, der Zerstörung von Heilem, oder konfrontiert andere mit seiner Wut und Verachtung; dies sind "Dämonen" eines Geistes, der damit gequält wurde und schlussendlich sich ihnen unterwarf, weil er in seinem Schmerz die Rache an denen ausführt, die ihn tatsächlich oder vermeintlich verletzt haben: Alle anderen!
So ein "verwundeter Troll" generalisiert alle zu seinen Feinden, d.h. er differenziert nicht zwischen Menschen, die ihm Übles wollen und solchen, die ihn neutral beachten.
Selbst eine liebevolle Zuwendung wird von solchen "Trollen" zunächst nicht als positiv wahrgenommen, sondern eher als heimtückische Nötigung oder hinterhältige Affront! Sie können sich im wahrsten Sinn des Wortes kein Vertrauen an die Lauterkeit des echten "Netten" vorstellen, daran glauben oder ehrliche Freundschaft bzw. gute Absichten annehmen.
Er rächt sich mit den selben "Dämonen" die ihn selbst zerbrachen.
Da bin ich vollkommen konform mit deinen Ansichten.


Ich finde auch, dass du das Thema mit gekonnten Versen beschrieben hast.
Ich habe selbst etliche Erfahrungen mit solch gebrochenen Seelen, nicht nur in Internetforen, sondern auch in meinem privaten sozialen Lebensumfeld.
So hab ich mich früher ebenfalls schon an der Thematik poetisch versucht. Denn ein Verständnis dafür finde ich vonnöten. Vielleicht weniger für Querulanten in Foren, als vielmehr für sachlich Informationen solcher zerrissener Persönlichkeiten.


Blaugold
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