Du, alter Baum
Nun hat man dich, du alter Baum,
rasch umgeschnitten und zerteilt.
Das Schicksal hat dich jäh ereilt.
Dein nächster Frühling bleibt ein Traum.
Vorbei die Stunden, die im Schatten
ich dir zu Füßen lag und froh
den Schutz genoss, den du mir so
gewährtest. Schönes, das wir hatten,
bleibt leuchtend im Erinnern stehen.
Es trägt uns lange noch sein Glanz.
Du, alter Baum, du musstest gehen -
doch in mir bleibst du, heil und ganz!
Auch mich wird einst die Welt verlieren,
so wie sich vieles von ihr schied.
Doch tief im Innern klingt mein Lied
für die, die lernten, mich zu spüren.
Ich falle, wie man Bäume fällt,
zurück ins Ganze, in die Erde,
und bin wie sie, im "Stirb und werde"
des Ew'gen Teil und Teil der Welt.
Geändert von a.c.larin (17.03.2010 um 17:22 Uhr)
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