Hallo Walther
Ich lese in deinen Freien Versen als Erstes eine grundsätzliche Problematik - die fehlenden Satzzeichen. Ich tue mir schwer, die für mich nicht nachvollziehbaren Zeilenumbrüche dafür als Anhaltspunkte einzusetzen. Erst nach mehrmaligem Lesen kann ich quasi virtuell Satzende und/oder Weiterführung interpretieren. Das ist in der Form und in diversen Auslassungen von dir so gewollt, klar. Macht es dem Leser aber schwer, finde ich.
Aber ich lese auch
schöne Abschnitte in den Strophen 2 und 3, obwohl genau diese beiden recht rätselhaft sind. Ich gehe mal davon aus, dass keine Tippfehler darin enthalten sind und schreibe mal, wie ich es verstehe:
- da spickte ...
der Abendstern ...
auf uns, als wollte er
nachschauen, ob sich unsere
Hände verschränkten; wie
unsere Blicke, die Seelentauchen,
übend sich vierfach
besänftigen*. Der Seebrise taten *
sie’s gleich, die die Blätter
fächelte um die Hitze des Tags
in die Nacht zu schicken.
...
Ich bin mir nicht sicher, ob "Palmwedel" ebenso als Palm
blätter an der Palme gelten, oder doch nur in abgepflückter Form als grüner Fächer zum Zuwedeln von frischer Luft so genannt werden sollten.
Inhaltlich ist das Gedicht träumerisch und zart und die innige Gemeinsamkeit zweier Händchenhaltenden erzählt dein Gedicht - flüsternd.
Blaugold