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Alt 11.12.2010, 20:59   #4
Sedinus
Verstorbener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Im Norden
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Sei gegrüßt Mephisto!
Nach längerer Abwesenheit von diesem Forum stoße
ich nun auf dieses Sonett und muß mich einfach mal
wieder zu Wort melden.
Es ist doch erstaunlich, wie die Lyrik immer wieder
faszinieren kann, vor allem, wenn das Sujet so her-
vorragend und stilsicher zum Ausdruck gebracht wird,
wie du es hier demonstrierst.
Nicht nur die Form besticht, auch die Umsetzung zeigt,
daß du dein Handwerk verstehst.
Die Frage, die du hier aufwirfst, hat die Menschheit schon
immer beschäftigt und wird letztlich wohl auch nie
beantwortet werden können.
Daß die Relationen in ewiger Abhängigkeit voneinander
bestehen und sich somit gegenseitig bedingen, erscheint
in der Tat logisch, so ist auch das Fazit daraus, daß
nämlich solange diese Verbundenheit besteht, auch diese
Welt, mit der du sicherlich nicht die Mutter Erde meinst,
sondern die Mannigfaltigkeit umschreibst, in Raum und
Zeit vereint bleibt, durchaus nachvollziehbar.
Und ebenso logisch ist der Schluß, daß aus einer leeren
Zeit heraus, die ich mit dem Nichts gleichsetze, auch nichts
entstehen kann.
Wenn ja, wenn da nicht der Gedanke an eine höher-
stehende Macht wäre. Diese Möglichkeit sollte man
ebenfalls in Betracht ziehen, denn was ist schon wirklich
gewiss? Es gibt noch so viele Dinge zwischen Himmel und
Erden, die wir nicht erfassen können, und ob die mensch-
liche Logik letztlich der Weisheit letzter Schluß dafür ist,
bleibt auch ungewiss.
Nichtsdestotrotz ist dir hier ein äußerst tiefsinniges,
philosophisches Werk gelungen, für das ich dir meine
Hochachtung ausspreche.
Herzliche Grüße Sedinus
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