Thema: Morgengrauen
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Alt 28.03.2011, 14:09   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, larin!

Schönes Ding, nur ein paar Käntchen gäb's noch auszufeilen:


Entsetzen, wär’s auch schier unsäglich, Du bist in der Gegenwart, daher: ä
wird bald Gewohnheit und alltäglich.
Die Welt verdrängt, die Welt vergisst,
was ihr zu unerträglich ist. Sehr gut formuliert!

Wer will auch schon im Morgengrauen
nach Trübem suchen, Dunkles schauen?
Wer sehnt sich nicht, will Frohes hoffen? Entweder "Frohes hoffen" oder "frohes Hoffen".
Das Chaos schmerzt und macht betroffen.

Dann lieber neue Krisenherde
und neue Klagen und Beschwerde!
So geht der Mensch durch seine Zeit
und mit ihm gehen Tod und Leid. Saubereres Deutsch, runder lesbar.

Es mag ihn, eh der Morgen graut,
ein Grauen überkommen, laut:
Wo geht die ganze Reise hin?
Macht uns das Heute heut noch Sinn? Verständlicher so.

Die Frage quält. Dann wird es Nacht.
Ob uns ein guter ein Engel wacht?
Quo vadis, Mensch? Woher? Wohin? Hier abteilen: Schönere Struktur im Sonettstil, und auch inhaltlich sinnvoller.

Ach, hörte ich doch in mir drin
die Stimme, die mir Richtung gibt,
und hofft und glaubt und tapfer liebt. Ein Punkt besser hier oder Rufzeichen. Kräftige Aussage zum Schluss.


Sehr gern gelesen und beklugscheißert!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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