Thema: Die Rast
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Alt 29.03.2011, 23:45   #4
Yoapharél
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Hallo Erich Kykal,

gefällt mir sehr, dein Werk!

Ich sehe darin allerdings irgendwie mehr als die Erlebnisse einer Rast und eines Wetterumschwunges. Gerade die letzten 2,5 Strophen lassen vielfältige Interpretationsmöglichkeiten zu. Ich finde Metaphern, die Parallelen zu der derzeitigen angespannten Weltlage aufzeigen, die das LI auf Schritt und Tritt verfolgen, so dass es nicht einmal mehr die Natur in vollen Zügen genießen kann, weil die traurigen und tragischen Ereignisse in der Welt immer einen Schatten über die Seele legen. Auch "trübe und bleierne Teiche" (verseuchter Pazifik?), "drohend" = Bedrohung, "Winde tragen Kunde" sprechen für mich eine andere Sprache. Das "himmlische Ergrauen" und die "kalten Schattenreiche" könnten auch eine tiefergehende Bedeutung haben.

Eine andere Interpretationsmöglichkeit wäre eine Depression, die "dunkel folgt und Schritt hält". Das LI genießt zwar die Schönheit der Natur, aber Schwere und Dunkelheit lauern immer im Hintergrund und können jederzeit über das LI hereinbrechen, wie dann hier am Ende geschehen.

Aber nun ja, immerhin hast du es ja im Bereich 'Natur' gepostet, und nicht unter 'Trauer und Düsteres'. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass ich meine eigenen Empfindungen während meiner derzeitigen Streifzüge durch die erwachende Natur dort zu sehr hineininterpretiere!

Die Metrik ist natürlich astrein, wie bei euch allen hier! Was soll ich dazu noch sagen? Außer vllt: Ich muss noch viel lernen!

Kleiner Kritikpunkt:

und das Gras an manchen Stellen
um das Glitzern wiegt sich auch.


wirkt auf mich ein wenig reimgeschuldet und bleibt hinter der ansonsten sehr schönen poetischen Sprache etwas zurück. Damit ich auch mal was zu meckern hab!

Sehr gern gelesen!


Liebe Grüße,
fringilla
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