Hallo, liebe Chavali
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auf dem Eiland findet man kaum unkommentierte Gedichte - was gut ist!
Ich finde deshalb nur schwer eines, das mir auch gefällt - was schlecht ist.
Deshalb: Meins!
(Spaßmodus aus)
Was für ein schönes Stimmungsgedicht. Der Sonnenuntergang, das Meer, der Strand und ein Liebespaar. Alles da, was ich zum Träumen brauche ...
Normalerweise gehe ich Strophe für Strophe vor, aber hier muss ich das ganze Gedicht "auf einmal" betrachten, denn der "innere Film" entstand erst stimmig, als ich es zu Ende gelesen hatte.
In der ersten Strophe ergibt sich noch kein klares Bild, erst in der Zweiten sagte ich mir: Aha. Der "Rückblick" auf das Geschehene, der von Strophe 1 und 3 "umarmt" wird - Sinnbild auch für die stattgefundene Umarmung des Paars.
Dein Gedicht scheint, meiner Interpretation nach, von einer sehr leidenschaftlichen Begegnung zu handeln, von einem Paar, das sich nacheinander "gesehnt" hat - haben sich die Beiden länger nicht gesehen?
Danach ruhen sich beide aus, die Wortwahl
Zitat:
Strandgut gleich sind unsre Glieder
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lässt in mir das Bild der "wohligen Ermattung" (poetisch gesprochen) entstehen.
Allerdings möchte ich zwei Dinge anmerken:
"Blutrot" - das klingt für mich doch eher etwas bedrohlich. Das muss aber nichts heißen! Gut möglich, dass es nur auf mich so wirkt.
Das "Auge des Taifuns", ja, ich verstehe, nur - im Auge herrscht völlige Ruhe, der Sturm tobt "darum herum" ... ich hoffe, ich kann vermitteln, was ich meine. Für mich passt diese Metapher vom Sinn her eher nicht. Mein Vorschlag wäre "im Tosen/Toben des Taifuns" oder "im Wirbel/Strudel des Taifuns". Überzeugt mich selbst nicht wirklich, aber vielleicht dient es als Anregung, und du hast eine bessere Idee.
Das Stimmungsbild ist sehr gut gezeichnet. Jetzt wünsche ich mir selbst einen Strand, einen Sonnenuntergang und - ja, momentan fehlt mir die "letzte" Zutat ...
Ich bin sehr gerne am Strand spazieren gegangen.
Liebe Grüße
Stimme der Zeit