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Alt 13.06.2011, 20:46   #2
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, Erich,

hier lässt du, sehr schön dargestellt, den Helden als "Protagonist" mit dem Dichter ein "Gespräch" führen.

Da das Verhältnis 1:3 ist, bekommt eindeutig die Aussage des Dichters mehr "Gewicht". Ich denke auch, dass dieser ohnehin die "besseren" Argumente hat.

Ja, was wären denn all die "Helden", von der Antike bis in die Gegenwart ohne jemanden, der sie "verewigt"? Nun, schon längst vergessen, da bin ich mir sicher.

Zitat:
Wir werden uns am Sein zerreiben
und gehen beide dran zugrunde,
doch werde ich lebendig bleiben
so lang wie du - in andrer Munde!
Das ist meine persönliche "Lieblingsstrophe". Indem der Dichter den Helden und dessen Taten festhält, bleibt er selbst "lebendig"; durch seine Werke, die nach seinem Tod auch weiterhin gelesen werden. Somit "verewigt" sich der Dichter immer auch selbst, er bleibt ebenso unvergessen ...

Ich habe nichts zu bekritteln, nur in Strophe 2, Vers 2 hast du am Versbeginn eine unbetonte Silbe vor dem "wenn" vergessen, dadurch ist dieser ein Trochäus, anstatt wie sonst, ein Jambus. (Obwohl der Vers mit einer unbetonten Kadenz endet, ist er eine Silbe kürzer - 8 statt 9.)

Aber das ist eine Kleinigkeit, das machst du mit links, da bin ich sicher.

Die männlich/weiblichen Kadenzen und die stringente "Verkürzung" (9,8,9,8) in der letzten Strophe finde ich sehr gut, das gibt der Conclusio noch einen "Tick" mehr Bedeutung, gefällt mir.

Ich habe diese "Gegenüberstellung" sehr gerne gelesen - und, ich gebe es zu, auch persönlich ein wenig "genossen".

Liebe Grüße

Stimme
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