zum nationalfeiertag
vom schillersteine sprang ein frommer
begabter flaumbehaarter knabe
ins türkis‘ nass, er dacht‘, so komm‘ er
ganz einfach in genuss der gabe
die dem berühmten sänger tellen
verliehen ward‘ durch gottes gnade
zitierend stürzt‘ er in die wellen:
„es lächelt der see, er ladet zum bade“
das wasser schäumte! der föhnsturm tobte!
ein pudelnasser jüngling fragte
sich selbst, warum ihn keiner lobte
wo er doch aus der masse ragte
der dichter, die nicht einen schatten
von lyrischer begabung, keinen
auch noch so kleinen schimmer hatten
so sass er triefend auf den steinen
- wie einstens schon von schillers recke
bevor mit pfeil von straffer sehn‘ er
den landvogt brachte um die ecke -
und fühlte sich missbraucht wie jener
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