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Alt 08.09.2011, 09:17   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
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Hallo Erich!

Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Hi, walther!

Wie immer bei dir berückende Sprache und wuchtige Bilder! Ein paar Kleinig- und Flüchtigkeiten gibt es noch. Ich markiere sie gleich im Zitat:

Es beugen sich die Menschen unter Stürmen,
Die raufend quer den Stadtpark überstreichen. "raufend" sollte nicht zwischen "quer" und "überstreichen" stehen. => Aber sicher muß das so stehen! Der rast quer über den Stadt und rauft mit den Bäumen darin.
Die Eicheln fallen klackernd aus den Eichen, Hier sollte ein Komma stehen.
=> Das ist richtig, wird gemacht.
Und Wetterhähne kreisen auf den Türmen.
Der Winter jault mit Hunden um die Wette,
Als ob er ihnen etwas zu erzählen hätte. "Schon heute losgerissen"..hat keinen Zusammenhang, ist nicht stimmig. Schon heute im Gegensatz zu was?
=> Das ist stimmig, denn die Hunde liegen an der Kette. Und das ist das Bild, das nicht separat ausgeführt werden muß. Aus dem Geschriebenen kommt klar heraus, daß es sich um einen vorzeitigen Wintereinbruch handeln muß.

Ich ducke mich in einen Eingang, Schwärze
Umfasst, zerdrückt mich, wie ich eine Mücke. Das Komma macht die Stelle verständlicher.
=> das sehe ich anders. Sprachlich ist meine Version die korrekte.
Ein Licht, es scheint durch eine Fensterlücke Hier stockt mir der Rhythmus. Passend wäre: "Ein Licht fällt heraus durch die Fensterlücke"
=> metrisch eine Katastrophe, sorry, bleibt, wie es ist.
Und flackert wie im Zug die Christbaumkerze: Kerzen flattern nicht, sie flackern. Mit dieser Zeile bin ich auch nicht glücklich.
=> Das ist korrekt, wird geändert, habe ich über sehen. Im Übrigen passen Winter und Christbaumkerze wunderbar zusammen, nicht wahr?
Die Illusion, man sei gut aufgehoben, Das "gut" fehlt metrisch so deutlich, dass ich es für einen Flüchtigkeitsfehler halte.
=> stimmt, ist, wie oben zu sehen, geändert. Hier ist bei der letzten Korrektur ein Unglück passiert.
Gesichert vor der Welt, dem wilden Toben,

Als plötzlich, laut und seufzend, Böen pfeifen, "als" mit "l".
=> richtig, das ist ebenfalls bei einer früheren Korrektur hineingeschlampt worden
Das Licht verjagend, nach der Hoffnung greifen. Denkbar wären auch andere Worte, aber "verlöschend" im Sinn von "ausmachen" geht glaube ich so nicht, oder ist zumindest hochgradig verwirrend beim Lesen. Alternative: "Und Helles jagend nach der Hoffnung greifen."
=> Da das die Kernbotschaft des Texts ist, bleibt die Formulierung genau so, wie sie dasteht. Einfach durchlesen, das Gelesene mit Winter, Christkind, der Frohen Botschaft und dem Symbol der verlöschenden Kerze in Verbindung bringen. Mehr brauche, so glaube ich, nicht zu sagen. Dichtung lebt von Bildern und Assoziationen. Aber das weißt Du ja eigentlich, nicht wahr?

Sehr gern gelesen und mir die Arbeit gemacht. Bin gespannt, was alles davon deine Zustimmung findet.

LG, eKy
Danke für Deine große Mühe. Leider habe ich, und dieses begründet, nicht alle Deiner vielen Vorschläge übernehmen können.

LG W.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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