Guten Morgen, wolo,
ich habe keine Ahnung, ob das jetzt purer Zufall ist und du etwas ganz anderes meinst. Allerdings klingt mir das wie eine - ELSTER. Wobei das Wort unglaublich passend ist, denn schließlich gilt diese ja als diebischer Vogel: Die Einkommensteuererklärung, kurz: ELSTER.
Da mir die letzte Strophe ansonsten nämlich ein Rätsel ist, suchte ich im Web nach "Elster" und fand die "Steuererklärung" online. Allerdings in der (ach ja, wie nett) Farbe Grün. Sind die Formulare in der Schweiz orange?
Wenn ich mich da total irre, macht nichts, lustig fand ich es allemal.
Jedenfalls hast du sicher wieder einen ganz anderen "Hintergrund" eingebaut, ein "reines Naturgedicht" ist das nicht:
Eine "Morgenrose, die (fast) ohne Blätter blüht"
Die "Novembersonne fällt flach"
Eine "schleichende Morgenwolke",
die sich "als Herde von 'Unschuldslämmern' tarnt
Sie "lugt still und heimlich von Mauerkanten"
Und sie "steigt tief hinab in 'Schächte'
Dazu noch die Elster. Hm. Also für mich klingt das wie die ironische Beschreibung von etwas, das selbst recht heimlich tut, um andere bei Heimlichtuereien zu "ertappen" und das dafür sorgt, dass die "Sonne nicht mehr scheint", sondern eher "die erste Wolke am Horizont" auftaucht.
Jedenfalls bekomme ich nur das "orange" nicht sinnvoll "unter" ...
In der Kürze liegt die Würze? Das Metrum ist "kurz", aber der Wechsel von 3 Jamben / ein Trochäus "bremst" ein wenig beim Lesen, das ist gut, sonst würden 6/5/5/3 Silben immer mehr "beschleunigen".
Noch eine kurze Anmerkung, ob dir das auffiel weiß ich nicht: Lass mal (spaßeshalber) die beiden mittleren Verse in den Strophen weg. Funktioniert so auch.
Gerne gelesen und kommentiert.
Liebe Grüße
Stimme