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Alt 04.12.2011, 12:34   #2
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, larin,

wie bringst du es nur fertig, mit Kopfschmerzen a) ein Gedicht zu schreiben und b) trotz allem noch einen offenbar unverwüstlichen Sinn für Humor hindurchschimmern zu lassen? Das finde ich wirklich erstaunlich.

Ich selbst habe (und darüber bin ich ernsthaft froh) zwar keine Migräne, aber ich kenne zwei Kolleginnen, die darunter leiden, und nach deren "Berichten" muss das ja echt grausam sein. Für mich hört sich das wie die "Inkarnation des Kopfschmerzes" an. Also zuerst mal mein ehrliches Mitgefühl ...

Bei den ersten beiden Strophen kann ich daher nicht "mitreden", aber die folgenden Strophen treffen doch durchaus auch auf mich zu. Häufig denke ich "zu viel", "zerbreche" mir über zu viele Dinge den Kopf und lächle, wenn ich gerne jemandem eine "Fratze" zeigen und am liebsten "beißen" möchte. Und "Lernen per Ampulle", das wäre sehr praktisch.

Allerdings stimmt die letzte Strophe nach der ironisch-humorvollen Betrachtungsweise der vorhergehenden dann doch recht nachdenklich (die Rubrik ist richtig gewählt). Ja, im Grunde genommen möchte auch ich meinen "eigenen" Kopf behalten, sonst wäre ich jemand anders, "geformt" von "außen" - und so letztlich auch "kontrolliert". Nein, trotz zeitweiliger Wünsche oder auch mal Nachteilen liebe ich meine "geistige Freiheit", die ich ebenfalls als "Geschenk" ansehe.

Formal holpert es diesmal aber ein bisschen, mit Sicherheit bedingt durch Kopfschmerzen, kann ja gar nicht anders sein. 5 und 6 Hebungen passen "rhythmisch" nicht besonders gut zusammen, mich hat es da immer "stolpern" lassen. Wobei - wenn du das absichtlich (im Sinne von "ungeordnet" = "Migräne") so geschrieben hast, dann vergiss meine Vorschläge einfach, in Ordnung? Ich bin ein bisschen "drüber gegangen", das betrifft aber nur Strophe 1 und 2 und einen kleinen daktylischen Versfuß in Strophe 5:
Zitat:
Ich hätt gern einen Kopf zum Runternehmen –
vor allem, wenn die Birne nicht mehr funzt:
Dann müsst ich mich nicht übers Kopfweh grämen –
kein Sonntag wäre mir dadurch verhunzt!

Ich würde mir das Ding vom Halse schrauben,
und wenn es regnet, regnet's dort halt rein! - "einfach" habe ich heraus genommen, und bei "regnet (e)s" fehlte ein Apostroph
Migräne könnte mir den Schlaf nicht rauben.
Die Wechselrübe wäre wirklich fein!

Ich hätt gern einen Kopf zum Neuaufsetzen, - ein Vertippserle
dateibereinigt, so wie beim PC, - "-en" bei "dateienbereinigt" war eine Silbe zu viel
mit seriellem Schnittpunkt zum Vernetzen –
und kommt ein Stick daher, schrei ich: Juchhe!
Der letzte Vers im Gedicht, finde ich, kann ohne weiteres mit 6 Hebungen stehen bleiben, das passt gut zur "Freiheit", als "Fazit" der Überlegungen:

Zitat:
Sie ist Geschenk für den, der seine Freiheit liebt.
Ansonsten gefällt es mir gut, ich habe nur ein bisschen "poliert".

Gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
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Geändert von Stimme der Zeit (04.12.2011 um 12:37 Uhr) Grund: Kleine Ergänzung.
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