hallo fee,
es hat da wohl eine geheime bewandtnis mit alten familienerinnerungen.
zum siebziger meines vaters stellte mein onkel mal auch so ein familienfilmchen zusammen, untermalt mit tonbandaufnahmen aus den frühen fünfziger und sechziger jahren, die ein anderer onkel gemacht hat.
es geht einem unter die haut, wenn man menschen, die seit jahren tot sind, plötzlich wieder reden hört.....
ihre alltagsgespräche, ihre witze, wie sie zueinander standen - man kann es oft aus ganz wenigen worten herausspüren.
mir wurde damals auch einiges über mich selber klar: was prägend war, ohne dass ich ein bewusstsein darüber hatte.
mit fotos kann es einem genauso ergehen.
mein vater hat unlängst im internet ein frühes bild seiner mutter gefunden (!).
insoferne die vergangenheit und die damit verbundenen erinnerungen ja auch
wie spotlights auftauchen, passt die form deines gedichtes ganz genau dazu:
ein blitzlich hier - ein blitzlicht da, viele kleine mosaikstücke, zwischen denen man das gesamte bild erahnt....
ich werd schon wieder ganz melancholisch.....
und langsam versteh ich meine mutter: die ist seit jahren "fotoflüchtig" -
und will sich nicht mehr fotografieren lassen.
ich eigentlich auch nicht mehr! ( dann muss ich in zwanzig jahren nicht meinem heutigen ich nachweinen!)
die babyfotos meiner kinder hingegen - die gucke ich mir immer wieder und gerne an.
liebe grüße,
larin