Ein süßer Ort
Des Lebens Fäden sind so dünn gesponnen;
sie werden aus den Seifenblasenstreifen
der allumfassenden Natur gewonnen.
Und Träume, die in Kinderherzen reifen
verwandeln sich, kaum haben sie begonnen,
in Nüchternheit, weil sie ins Leere greifen.
Und viele Dinge werden sich enttäuschen,
ihr Schein verblasst im Laufe der Gezeiten
und manche Lieder werden zu Geräuschen.
Und ewig singen schon die Altgescheiten,
die Moralisten und die heilig Keuschen
und wollen nur den wahren Weg bereiten.
Und wer gut schlafen will, der muss sich betten,
denn wer nicht mitspielt bleibt ein Außenseiter
und ist bei bestem Willen nicht zu retten.
Und alle Dichter dichten munter weiter,
als ob sie wirklich was zu sagen hätten,
dabei sind sie nur Wort- und Silbenreiter.
Und alles, alles findet doch sein Ende;
wir lassen uns das Leben nicht verderben,
reich mir vertrauensvoll die lieben Hände.
Du bist ein süßer Ort für mich zum Sterben.
Falderwald
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