Thema: Gleichnis
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Alt 02.09.2012, 12:31   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

da ist das alte, leidige Thema wieder und ich kann deinen Ausführungen nur zustimmen.

Und wie ich sehe, bewegt dich dieses Thema ebenso stark wie mich selbst.

In diesem Zusammenhang möchte ich dir und jedem an diesem Thema Interessierten eine Buchempfehlung aussprechen:

Ludwig Feuerbach - "Das Wesen des Christentums".

Dieses Buch lese ich gerade und es liefert die Basis einer rational nachvollziehbaren Religionskritik.

Feuerbach führt den Beweis darüber, daß die Religion lediglich eine anthropologische Philosophie ist, d. h. nicht Gott hat den Menschen erschaffen, sondern die Begriffe "Gott" und "Jenseits" sind aus menschlichen Wünschen und Hoffnungen entstandene Fantasiegebilde.

Dieses ganze Konstrukt steht der Bildung und der Vernunft entgegen, weil der Mensch alle positiven menschlichen Fähigkeiten lediglich personifiziert und in einem über den Menschen stehenden höheren Wesen vereinigt.

Und so verstehe ich auch deinen Text, es wird ein Dogma vertreten, von dem es keine Abweichung gibt.
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind Gift für diese Fantasien, weil sie die Lehren als reine Hirngespinste und Fantasien entlarven.
Die Erde ist eben eine Scheibe und das steht fest.
Und wer an dieser Erkenntnis rütteln will, der wird gegebenenfalls eben mit Waffen bekämpft und ausgerottet.

Ja, so entlarvt sich die Religion als eigennütziger Egoismus, denn es ist ja bequem und dem menschlichen Gemüte entsprechend, die Verantwortung für alles Handeln auf ein anderes Wesen zu übertragen.

Da könnte ich jetzt noch stundenlang drüber schreiben, das würde aber letztendlich den Rahmen des vorliegenden Gedichtes sprengen und ich bin gerade selbst an einer entsprechenden Abhandlung über dieses Thema am arbeiten.

Ich stimme deinem Text also in allen Punkten unumschränkt zu, obwohl er sicherlich nur einen Teil der angesprochenen Thematik zum Ausdruck bringen kann. Ansonsten hätte das Gedicht wohl noch einige hundert Strophen länger sein müssen.

Mein Fazit hieraus ist wieder einmal:

Lasst die Kinder in Ruhe mit Religion.
Religion gehört nicht als Unterrichtsfach in die Schulen, sondern sollte bestenfalls in den einschlägigen Religionsinstitutionen gelehrt werden.

Aber am besten nicht vor dem 16. Lebensjahr, damit die jungen Menschen erst einmal ungestört von all diesen giftigen Geisteseinflüssen die Welt aus eigener Erfahrung entdecken können.
Ansonsten wird ihnen die Möglichkeit einer freien Geistesentfaltung verwehrt.
Aber genau das ist ja das Schändliche, was jede Religion praktiziert und damit das Verabscheuungswürdige dieser verlogenen, auf reinen Fantasien und moralischen Besserwissereien aufgebauten Ideologien auszeichnet.

Und deshalb: Niemals aufhören, sondern immer wieder die Unsinnigkeit solchen Aberglaubens in das Bewusstsein der Menschen rücken.
Mehr können wir zwar nicht tun, aber es ist immer noch besser, als zu diesem Thema zu schweigen oder gar aus Toleranzgründen diese gefährlichen Fantasien im Duktus der Gutmenschen noch zu fördern.

Noch ein letztes Wort an all diese toleranten Gutmenschen:

Sollte sich eure Gesinnung eines Tages wirklich durchsetzen, werdet ihr einen sehr hohen Preis für eure Gesinnung bezahlen.
Der Preis dafür nämlich ist eure und eurer Kinder Freiheit.
Denn die, die ihr so vehement unterstützt und toleriert, werden es euch nicht mit der gleichen Toleranz vergelten. Das verbietet ihnen schon ihre Ideologie und ihr alles andere verachtender Glauben.

Und das ist so sicher, wie das sprichwörtliche Amen in all euren Illusionstempeln der Lüge und Menschenverblödung.


In diesem Sinne gerne gelesen und zustimmend kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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