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Alt 05.07.2013, 20:19   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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HI, Walther!

anders als Dana habe ich mit "den Held" keine Problem, diese Form ist heute normaler Sprachgebrauch und gilt mE. nicht als Verkürzung.

Allerdings pflichte ich meiner Vorkommentatorin in anderen Punkten bei:

Du träumst an diesen Tagen von Vergessen,
Weil Vieles, das geschehen, Dummheit war. Ohne Hilfszeitwort zwar nicht falsch im strengen lyrischen Sinne, klingt aber antiquiert, und irgendwie fehlt eben was...
Der frühe Morgen, kühl und feucht, so licht und klar, Hier hat die Zeile einen Heber zuviel - es sind sechs! Alternative: "Der frühe kühle Morgen, licht und klar"
Zeigt dir, wie sehr dein Streben nicht vermessen, Diese Zeile beginnt betont und passt nicht ins Sonett. Alternative: "Und zeigt, wie sehr..." Wieder fehlt das HZW - da wird der Faldi aber mit dir schimpfen, das mag er gar nicht!

Nein, heller Wahnsinn war: Ja, es bleibt wahr,
Das Eisen wird geschmiedet, glüht in Essen,
Bis es erkaltet. Du warst zu versessen:
Gewinnen wolltest du, der Einsicht bar,

Dass im Verlieren Größe steckt, und Siege,
Wenn sie den falschen Zielen gelten, schal
Sind, leer und ohne jeden Hauch von Glück. Hier ist das Abteilen des Verses eher problematisch - man verhaspelt sich leicht.

Der Triumphator wird zur Eintagsfliege:
Wer sich zu Tode siegt, spielt, ganz banal, Wozu das "ganz banal" hier in Kommata gefasst ist, entzieht sich meinem Verständnis - dies kann ein ganz einfacher Satzteil sein, die Darstellung als Einschub ist überflüssig.
Den Held in einem lahmen Bubenstück.

Abgesehen von den besprochenen Stellen (oder trotzdem...) sehr gern gelesen!

LG, eKy
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