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Alt 01.11.2013, 21:12   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavi!

Vielen Dank für deine Gedanken!

Ich selbst bin natürlich davon überzeugt, dass es in unserer Existenz nun mal keinen tieferen Sinn gibt - sie ist eine schier unmögliche Zufalligkeit innerhalb unheimlich vieler Parameter, aber dennoch: Evolutionsroulette!

Dennoch überfällt mich - wie möglicherweise jeden - ab und an so ein Sinnfindungsvirus, der mir einreden möchte, das all das doch eine höhere Bedeutung haben müsste, da es ja sonst eine himmelschreiende Verschwendung wäre!

Welch eine Hybris, welch arrogantes anthropozentrisches Denken: Dass es das Universum nur gäbe, damit es uns geben kann! Dass all das nur wegen uns und für uns sei - klar, so eine Sicht ist die beste Art, einen gewaltigen Minderwertigkeitskomplex zu kurieren und sich selbst eine göttliche Abstammung und Bestimmung zu unterstellen - wer würde da nicht schwach werden...

Wer nicht akzeptieren kann, dass er nicht existiert, um irgendeinen göttlichen oder menschlichen (was, bedenkt man es richtig, auf dasselbe hinausläuft...) Plan zu erfüllen, wird ein Leben lang auf etwas warten, was so nie geschehen kann, oder er läuft diesem Ereignis ebenso lang vergeblich hinterher, oder, was am schlimmsten für die Mitwelt ist: Er versucht es selbst herbeizuzwingen (siehe Extremisten und Fanatiker aller Konsorten...)!

Da können einem nach verschwendeten Jahren eben schon mal solche Gedanken kommen wie in dem Gedicht oben einem offensichtlich mit sich unzufriedenen Lyrich. Nicht, dass das was mit mir zu tun hätte... - wie gesagt, da steh ich drüber...

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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