Thema: Fukushima
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Alt 29.08.2014, 18:17   #5
juli
Gast
 
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Standard Lieber Holle, ginTon & Nachteule

Fukushima

Niemals hätte ich gedacht, wenn Motten fliegen.
Nacht für Nacht, so angezogen von dem Licht,
dass sie Zeichen sind - auch Menschen sind erpicht,
Todesstrahlen am Strand auf Liegen zu besiegen.

Motten scheinen ihren Genen zu erliegen.
Feuer lockt sie ! Todesflüge werden Pflicht!
Menschen wollen braune Haut aufs Angesicht.
strömen aus den Städten, wie wenn Motten fliegen -

Hallo Holle,

Wenn mein Gedicht einen Hallowacheffekt erzielt hat, bin ich zufrieden. Es ist ruhig um Fukushima geworden und Du hast recht - zu ruhig . Ich glaube nicht das Menschen dort normal leben können, aber sie müssen es.

Danke das Du mir geschrieben hast, Deine Interpretation trifft fast ins Schwarze
Liebe Grüße sy

Hallo ginTon,

Die Motten habe ich gwählt, weil sie instinktgesteuert immer zum Licht fliegen, zu den Strahlen hin, und sie fliegen auch, wenn sie sich verbrennen, ja bis in den Tod. Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, ob Licht gut ist. Das war mir nicht wichtig. Es ist das Ausgeliefert sein der Menschen dort, die mit dem Atomunglück leben müssen, und die sich unter den Strahlenbedingungen immer mehr anpassen (so wie die Motten ins Licht fliegen
).
Danke, das Du mir geschrieben hast. Deine Interpretation war auch fast richtig.

Liebe Grüße sy

Hallo Nachteule,

Wir kennen uns noch nicht, aber jetzt
Du sagst ich erkläre meine Metapher, ja das stimmt. Es ist schon ziemlich direkt. Ich habe das so gewollt.
Zunächst hatte ich einen anderen Titel: Erliegen. Doch nach kurzer Überlegung wollte ich dass man mich schneller versteht. Vielleicht habe ich etwas über das Ziel hinausgeschossen. Deine Interpretation ist auch weitgehend richtig.

Ich bin auf das Gedicht gekommen, weil hier in Schleswig - Holstein in Brunsbüttel, Fässer mit radioaktivem Müll vor sich hin rosten. Die Überschriften der Zeitungen sind voll mit den Kriegskrisen dieser Welt. Der Müll war nur eine Randnotiz. Tschernobyl, Fukushima und ich weiß nicht wie die Atomunglücke der Welt noch heißen sind ein Beispiel dafür, das Menschen sich der Todessituation anpassen, obwohl sie ja eigentlich viel schlauer sein sollten, als wie ein paar Motten. Die Motte ist instinktgesteuert.

Kurz gesagt: Die Menschen, wenn sie in der Nähe leben verdrängen die Gefahr bis sie sterben. Menschen haben nur ihre 5 Sinne sehen, riechen, schmecken, hören und fühlen. Strahlen, Atomstrahlen passt nicht in unser Warnsystem. Die Japaner kehren zur Atompolitik zurück. Ich erinnere mich auch noch an die Badenden in der Nähe von Fukushima. Es ist so als wenn die Menschen, wie die Motten die Gefahr nicht erkennen(wollen).

Zum Gedicht. Ich bevorzuge den Jambustakt, und habe zunächst diese Urfassung geschrieben. Die erschien mir jedoch für dieses Thema zu brav. Ich wollte trotzdem einen Schwung haben, und so habe ich diese Form gewählt.
Den "fliegen" Reim finde ich gerade gut, das doppelte sollte den Inhalt noch verstärken. ( Aber viellicht ist es ja zu viel des Guten ).... ich über lege den nochmal.
den Instinkten werde ich gerne übernehmen.
Mit Kommas hardere ich. Ich werde dir da folgen. Feuer steht für Gefahr!
Aaaah, die Leerzeichen, danke, damit habe ich auch immer Schwierigkeiten, trotz Brille.

Wie meinst Du das genau???
Motten scheinen den
Instinkten zu erliegen.
Feuer lockt sie!
Todesflüge werden Pflicht! <<<<so würde ich diese S. stehenlassen

Ich habe das aufs gegen im ausgetauscht.
Wie die Motten fliegen besser

Ich bedanke mich, dass Du mir so viel geschrieben hast.
Deine Interpretation war fast richtig.

Liebe Grüße sy

Geändert von juli (29.08.2014 um 18:22 Uhr)
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