Thema: Blüten
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Alt 20.09.2014, 09:52   #3
AAAAAZ
Wortgespielin
 
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Hallo Dana,


,,Ich denke, du nimmst es gelassen und ohne jedes Gefühl von Besserwisserei meinerseits. Man tauscht sich aus und wo leichter und wohlwollender als in einem Lyrikforum?" schreibst du.

Aber das weiß ich doch, und ich danke dir vielmals für dein Mühen in deiner Freizeit.

Vielleicht kannst du mir gleich einmal behilflich sein, da ich keine ausgefuchste Ixerin bin, und die kleinen und großen xe einem inneren Rhythmus unterordne.
In meinem Lesefluss geht es am besten, wenn z.B. der Trochäus XxXxXx durchläuft. Das Gedicht betrachte ich metrisch immer so, wie ich es selbst auch vorgetragen würde.
Ich benutze Auftakte, oder lasse z.B. einem Jambus gerne in der zweiten Zeile einen Trochäus folgen, in Abhängigkeit davon, ob ich zum Zeilenende eine Atempause oder Zäsur einbauen will, oder ob er mit stumpfer oder weiblicher Kadenz endet.
Nach Blüten in der ersten Strophe darf nach meinem Gefühl kein Auftakt oder Jambus
erfolgen. Dieses wäre gleichzeitig wie eine Leseanleitung zu verstehen.
Hierüber mag der eine oder andere geübte Gedichteleser ins Stolpern geraten, der die Zeilen z.B. grundsätzlich wie einen musikalischen Legatobogen liest, und am Zeilenende wie gewohnt nach Luft schnappt, weil er vielleicht das Zeilenende grundsätzlich als Gedankengang Ende, Satz oder Nebensatzende versteht.
Weiß aber auch nicht, wie ich das grundsätzlich lösen kann, damit es auch hier sauber rüberkommt. Wenn ich das Gedicht jemandem vortrage, funktioniert es ja meistens, einigermaßen jedenfalls.
Ich überdenke aber gerne meinen Rhythmus nochmal, und versuche einige deiner Vorschläge aufzugreifen. Hier bin ich mir eben noch nicht im Klaren, wie es gut funktionieren kann, ohne dass es geknüppelt rüberkommt. Würde mein Gedicht gesprungen werden, wäre zu Anfang der Strophen ein kleiner Zwischenhopser festzustellen. So stelle ich mir den Rhythmus jedenfalls vor.
Früher wurden Gedichte für die Bücher geschrieben, und waren viel mehr angewiesen auf ein sichtbar rhythmisches Korsett. Heute werden sie viel öfter zum Vortrag gebracht, und finden ihren eigenen individuellen Rhythmus im Vortrag auf der Bühne oder in Liedern.
Gelesen hört sich das dann schnell an wie ein holpriges Hoppelfeld, während es beim Vortragen sauber flutscht.
Es ist wie die Notation von Soul oder Blues oder einer Koloratur, die aufgeschrieben einfach nicht funktionieren kann, vorgetragen aber um so überzeugender und eindrucksvoll rüberkommen kann.
vielleicht weißt du hilfreichen Rat.

L.G.AZ

Geändert von AAAAAZ (21.09.2014 um 15:56 Uhr)
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