Thema: Kriegstreiber
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Alt 24.02.2015, 19:32   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi Chavi,

ich freue mich, dass du mir die Erfüllung der Aufgabe bescheinigst, denn momentan stecke ich nicht unbedingt in einem kreativen Hoch, um das einmal vorsichtig auszudrücken.

Was zur Zeit geschieht, beunruhigt mich, aber ich fange auch langsam an zu resignieren. Wir reden soviel über Menschlichkeit und Gleichheit, doch ändern tut sich nichts, ganz im Gegenteil, es wird immer schlimmer und absurder und wenn die Menschheit das überlebt, wird sie mit Sicherheit nicht viel Positives über die Anfänge des 21. Jahrhundert geschichtlich festhalten können.

Ich denke, du hast den Inhalt sinngemäß erfasst, ich gehe bei meinen nächsten Antworten noch spezieller darauf ein.

Die eigene Machtlosigkeit kann da manchmal auch ein wenig wütend machen, da bedarf es vielleicht auch schon einmal etwas „intensiverer“ Worte.

Vielen Dank für deinen Kommentar...


Hi Nachteule,

ich lese deine sprachlichen und inhaltlichen Anmerkungen immer sehr gern, ebenso gern gehe ich auf diese auch ein...

Was klebt denn da so rot an deiner Hand und drüben an der Wand?
Ich denke, das kann ich durchgehen lassen.
Und ob du Krieg bringst, gibst oder machst ist allenfalls Geschmackssache, du hast es doch sinngemäß erfassen können, was damit gemeint ist, oder?

Warum doppelt?
Na, noch nie etwas von einem „doppelten Spiel“ gehört?
Wer ein doppeltes Spiel führt, dem kann an einer Namensnennung nicht gelegen sein, der agiert auch hintenrum und unbekannt und schickt diejenigen zahlreichen Namenlosen ins Rennen, die seinen Interessen dienlich sind und diese umsetzen, die willigen Mitläufer.

Welche Mittel? „Diese“ Mittel sind gar nicht beschrieben.
Es heißt, „der Zweck heiligt die Mittel“, wobei die Mittel nicht näher definiert sind.
An der Stelle soll es genau so heißen, jede Mittel, also alle Mittel, die nötig sind.
„Jede“ gefiel mir lediglich klanglich besser als „alle“, das wäre also durchaus austauschbar.

So so, das Kapital verschuldet Krieg also deiner Meinung nach weniger.
Nun, die Zeiten, als die Hominiden noch Kriege mit Steinen, Knüppeln und Knochen geführt haben, sind wohl vorbei.
Heute sind die Kriegs(aus)führenden waffen- und nachrichtentechnisch meist exzellent ausgerüstet, das bekommen sie also für lau?
Das ist mir allerdings neu, dass die Rüstungsindustrie z. B. ihre produzierten Güter umsonst verteilt.
Da stecken fast alle Industriebranchen drin, Stahl, Öl, Chemie/Physik/Pharmazie, Maschinen- und Flugzeugbau, Elektronik und Computer, Software usw. usf.
Und es ist scheißegel, wer die bezahlt, Hauptsache, sie werden bezahlt und das werden sie, auch in der Ukraine, sonst könnten sie nicht produzieren.
Einer zahlt und der hat das Kapital dazu.
Und an der Börse wird fleißig gezockt (auch mit Lebensmitteln) und damit können gezielt Missstände und Armut hervorgerufen werden, die dann die entsprechenden Folgen zeitigen.
Und wenn das Populismus ist, dann lasse ich mich bereitwillig dessen beschuldigen, da stehe ich sogar zu.

Manche Leute gehen auch verantwortungsvoll mit ihrem Kapital um, deswegen habe ich auch nicht pauschalisiert, sondern lediglich das „Schweinekapital“ beim Namen genannt.

Für Ottonormalverbraucher ist der Profit in Friedenszeiten auf jeden Fall höher.
Nicht aber für die Obengenannten.
Du meinst also, die technologische Entwicklung sei im Krieg höher, und dann auch nur in einem kriegsteilnehmenden Land?
Deswegen sind also U-Boote und Panzer „made in Germany“ weltweit so begehrt, na ja...

Ich hoffe also, ich konnte deine sprachlichen und inhaltlichen Bedenken somit etwas zerstreuen und bedanke mich ganz artig für deinen Beitrag und die Gedanken zum Text...


Moin wolo,

der eine sieht es so, der andere so, ich habe keine einheitlichen und inhaltlichen Kriterien bezüglich der Vagantenstrophe finden können, da war auch nichts Dementsprechendes vorgegeben.

Wer in diesen Text ein geheimnisvolles Warnzeichen eines drohenden Unheils hineininterpretieren möchte, dem mag das Ganze vielleicht lächerlich vorkommen, aber der hat sich mit dem Inhalt nicht wirklich auseinandergesetzt, die Kernaussage ist eine ganz andere.

Warum wohl wird die erste Strophe am Ende umgedreht wiederholt?
Was sagt die denn aus?

Wenn ich an die menschliche Kriegsgeschichte denke, dann sehe ich dort viele Menschen, an deren Händen Blut klebt.
Natürlich stehen die politischen Führer dabei meist im Vordergrund, seltener ihre Hintermänner, fast nie aber das finanzierende Kapital, weil man das auch in den Friedenszeiten braucht, denn Geld stinkt nicht.

Heute ist die Welt dank der schnellen und modernen Medien etwas öffentlicher, so dass die Hoffnung besteht, dass auch einige der wahren Mitschuldigen in den Geschichtsbüchern ihr „Fett wegbekommen“.

George Walker hat seinen Krieg auch nicht aus der eigenen Tasche finanziert. Dahinter standen neben angeblichen „Fehlinformationen“ ganz sicher auch wirtschaftspolitische und geostrategische Interessen, aber wir wollen da nicht weiter ins Detail gehen.

Ob du nun ein Kriegstreiber bist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, das musst du für dich selbst entscheiden.

Um einen Krieg zu entfachen, braucht es neben einem Kriegstreiber auch einen in den Krieg Getriebenen. Dazu reicht eine offen geäußerte kritische Meinung nicht aus.
Ich bin hart im Nehmen und habe mir stets brav abgeholt, was ich verdient habe.

Vielen Dank für deine kritischen Gedanken zum Thema...


Ich bedanke mich für eure Antworten...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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