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Alt 07.06.2015, 10:13   #12
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Servus Erich,

na dann will ich mal dazu beitragen, dass das Dutzend auch voll wird...

Die Zeit ist ein seltsames Ding und ich denke manchmal, dass wir nicht im Entferntesten begreifen können, wie sie funktioniert.
Weiterhin glaube ich, dass der Begriff "Zeit" nur in der menschlichen Welt zu finden ist (klammern wir mal mögliches extraterristrisches Leben aus und bleiben mit beiden Beinen auf der Erde).

Natürlich ist von der Zeit alles betroffen, da sie es ist, die Veränderung erst möglich macht. Das gilt nicht nur für das Leben, sondern auch für menschliche Dinge wie die Sprache.
So ist also alles, was die Menschen je erschaffen und erfinden, nicht von Dauer, wie sollte es auch, da nichts im Universum beständig ist, selbst das Universum ist ja alles andere als statisch.

Ein Trost bleibt jedoch, denn man sagt ja, alles zu seiner Zeit. Und wenn wir diese Zeit einmal nicht chronologisch betrachten, dann hat in ihr alles und jedes seinen festen Platz, so wie es auch seinen Platz im Raum einnimmt.

Pessimistisch betrachtet ist es dann zwar verloren in der Zeit, optimistisch gesehen aber auch dort geborgen.

Und so bleibt dies eben -wie immer- alles relativ und kommt auf den Standpunkt des Betrachters an.

Philosophisch gesehen, hat dies eigentlich keine Bedeutung, weil es nicht von Bestand ist.
Da aber alles Wirken auch eine Ursache hat, kann man wohl davon ausgehen, dass sich Sprache und Lyrik, so wie sie heute sind, sich erst erst zu dem entwickeln konnten, weil es die Sprache und die Lyrik der alten Dichter wie z.B. Walther v.d. Vogelweide gegeben hat.

Diese Entwicklung wird erst dann enden, wenn es keine Menschen mehr gibt.

Und irgendwo ist das ja auch gut so, denn ohne Innovationen wäre das Leben auf Dauer wohl doch ziemlich langweilig.

Egal. Lass uns die Lyrik heute feieren, wie sie ist. Was bleibt uns auch anderes übrig, denn wie schrieb ich schon weiter oben: "Alles zu seiner Zeit".


In diesem Sinne gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße ins Sprachmuseum (dieser Zeit)

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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