Hi, Faldi!
Ob es nun Zeit gibt oder nur Entropie, überlasse ich den Physikern und Astronomen zu erforschen.
Und "geborgen in der Zeit" erscheint mir unrichtig, da diese ja kein universelles Speichermedium ist. Was vorbei ist, ist verloren, es sei denn, jemand
erinnert sich noch daran. Also sind einzig
wir die Speichermedien für alles, was wir "Vergangenheit" nennen.
Vieles im Universum bedingt sich zwar physikalisch, entwickelt sich und wirkt eins aus dem andern heraus fort (Entropie), aber ohne Erinnerung wüsste niemand um diese Bezüge.
So betrachtet könnte "Zeit" eine Erfindung des Gedächtnisses sein, um alle die Erinnerungen linear ordnen und in die logische Abfolge setzen zu können, aus der heraus wir dann einzelne Elemente abrufen. Das Extrapolieren aus diesem Fundus heraus bezeichnen wir als Zukunft. Die Gegenwart - unser Existieren und jetzt Geschehen - reduzieren wir auf eine Kette aufeinander folgender Augenblicke, die uns stetig "weiterbefördern", also quasi unsere persönliche Zukunft reduzieren und die Vergangenheit vermehren. So betrachtet ist man natürlich Gefangener der "Zeit"!
Zeit ist also, folgt man diesem Gedanken, ein geistiges Werkzeug zum besseren Begreifen der Welt, die uns umgibt. Die scheinbar exakt sich wiederholenden Abläufe (Tag und Nacht, Ebbe und Flut, Jahreszeiten, Planetenbahnen, ...) bestärkten von je dieses Denkkonzept.
Und abgesehen von alledem wirkt das deutsche Wort "Zeit" im Kontext wesentlich lyrischer als das unerklärte Fremdwort "Entropie", mit dem viele nichts anfangen können!
Vielen Dank für deine tiefschürfenden Gedanken!
LG, eKy