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Alt 03.12.2015, 19:27   #14
Bodo Neumann
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Hallo miteinander,

tut mir leid, dass sich hier einiges angestaut hat, was nun dringend beantwortet werden muss. Ich sehe, dass der Text teilweise Verwirrung gestiftet hat. Dabei dachte ich, dass er auch funktionieren könnte, ohne dass der Leser die Literaturvorlage kennt. Okay, die Anspielung auf die Handtücher ist nur mit Detailkenntnis zu verstehen - zur Lösung böte sich Claudis schöne Idee (das Handtuch werfen) an. Mal sehen, ob ich mich aufraffen kann... Aber zunächst der Reihe nach:

@Claudi:
Die Strophenaufteilung hat sich eigentlich selbst so gemeldet. Zunächst stand die ganze Chose so ordentlich in Zweierstrophen, dass die Nachteule ihre helle (oder tiefschwarze) Freude daran gehabt hätte. Danach im Block - auch das gefiel mir nicht. Schließlich versuchte ich eine Trennung nach Sinneinheiten und heraus kam das Vorliegende. Rückblickend muss ich sagen, dass ich diese Einteilung nicht zu den größeren Problemen am Text zähle.

Die Threadüberschrift: Ja, sieht nicht gut aus. Das Blöde ist, dass ich eine eingeben muss. Aber die lässt sich nicht formatieren, was ich hier aber für absolut notwendig hielt. Daher die Doppellösung.

Die Fliegenfürze überspringe ich mal.
In "bezaubert" steckt mMn mehr Ironie als in "verblüfft", vor allem deshalb, weil die Inhaltsleere von dieser Spezies Autoren nicht verblüfft. Jeder im (Foren)Universum weiß im Prinzip, was ihn erwartet. Vielleicht könnte man aber auf die Ironie ganz verzichten (Marvin ist ja eher depressiver Sarkastiker) und es so probieren:
ist letztlich ein Mangel an Inhalt,
serviert in zutiefst monotonen
Geräuschen, wie triefendem Grunzen.
Dein Vorschlag "begleitet von meist monotonen" stand tatsächlich mal an dieser Stelle. Das Kleid schien mir passender, weil ich die Geräuschkulisse als die Verpackung der Inhaltsleere vor Augen hatte (und nicht als deren Begleiter).

Zitat:
zwischenzeitlich durch einige Kommentare leicht verunsichert,
Was hat dich verunsichert? Deine Interpretation deckt sich doch mit meiner Intention. Und du hast recht, man müsste die Vogonen nicht beim Namen nennen, aber mit ihnen hat das ganze Dings hier angefangen (Brainstorming zu Synonymen übertrieben grässlicher Lyrik). Und dann hat es mir als Reimwort gefallen (inzwischen bin ich mir dabei aber nicht mehr sicher).
Zitat:
das Leben mit Text auszumerzen

hängt, glaube ich, zu sehr an der Handlung des Romans (um die es hier eigentlich nicht geht?).
Nein, um die geht es hier nicht. Und mMn hängt dieser Vers auch nicht an der Handlung, weil die (Original)Vogonen das Leben mit einer Mischung aus Dummheit, Pedanterie und Brutalität ausmerzen. Die grässliche Lyrik dient ihnen nicht als Waffe, sondern sie halten tatsächlich große Stücke auf sie (und richten zugegebenermaßen eine Menge Kollateralschaden an). Zum Wahl von "ausmerzen" komme ich noch bei Nachteule.
Zitat:
gerne ansprechen würde, wäre das Problem des Leierns,
Ich bitte inständig darum, denn obwohl ich gerade diesen Punkt bei den Kollegentexten immer wieder angesprochen habe (lobend und kritisierend), bin ich mit der eigenen Lösung überhaupt nicht zufrieden. Das veränderte, für ein Ghasel vermutlich ungewöhnliche, Versmaß war ein Versuch, der nicht voll aufgegangen ist. Zu den Enjambements stehe ich nach wie vor (bis das Gegenteil bewiesen ist). Sicherlich spielen auch bewusst gesetzte, im Vers veränderliche Zäsuren eine Rolle. Das habe ich von dir ja beim Distichenbasteln gelernt (aber hier vernachlässigt). Jedenfalls bin ich gespannt auf Vorschläge.

@Nachteule
Jaja, erwischt - wenn man es genau nimmt (sollte man ja), dann hast du recht: die Betonung auf "aus" ist im natürlichen Sprachgebrauch stärker als auf der dritten Silbe "merz". Nun ließen sich sicher leicht passende Synonyme finden (zu vernichten oder Claudis Vorschläge zu verätzen usw.). Der Begriff "ausmerzen" war aber von allen am dichtesten an dem, was mir vorschwebte. Die Idee, Leben durch Text auszumerzen zu wollen, fand ich (in einem Anflug von Selbstverliebtheit) richtig schön skurril. Offensichtlich habe ich mir den Rhythmus dann schöngelesen. Mal sehen, ob ich auch hier noch einen akzeptablen Kompromiss finden kann.
Zitat:
Der Amphibrachys zwingt dich, zumindest gefühlt, dazu, dass du viel aufzählst und es eher stakkatohaft klingt.
Damit meinst du S2, die finde ich selbst auch deutlich schwächer als S1. Kann auch sein, dass es an den Aufzählungen liegt. Allerdings glaube ich nicht, dass mich das Versmaß zu ihnen zwingt. Dass es anders geht, sieht man ja in anderen Versen.

@Falderwald
Zitat:
meine Sub-Etha-Sens-O-Matic meldet mir noch keine Vogonenschiffe über dem Eiland.
Dann hat entweder das Gerät einen Virus oder du ein Verdrängungssyndrom. Das ist (als eine Art Selbstschutz) aber sicher völlig normal...

@Sidgrani
Zitat:
das möchte ich hiermit betonen,
So oder in ähnlichen Varianten hatte ich diesen Vers immer mal wieder (fast täglich wechselnd). Irgendwie wollte ich den etwas genervten Tonfall Marvins treffen. Der Rhytmus ist mir beim Schreiben dann derart fest im Kopf, dass mir nicht mehr auffällt, dass man über die Einsilber stolpern kann. Aber ich denke, der geübte Leser kriegt das hin, weil der Rhythmus ansonsten eigentlich klar vorgegeben wird (mit Ausnahme der von Eule angemerkten Stelle).

Soweit vorerst, zu den anderen Kommentaren etwas später - ich schaff's grad nicht, wird aber nicht vergessen. Vielen Dank für euer Feedback.

Bodo
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