Schlaf, Kindlein schlaf...
Überarbeitete Version
Schlaf Kindlein schlaf
Sie hat das Schweigen wie ein Laken über sich gezogen,
zerrt hart an Strähnen schweißverklebter Haare,
von ihrer Stirn läuft Scharlachrot in dünnen Schlieren
und malt bizarre Muster auf die Kissen.
Der Vater hüt' die Schaf'
Verflucht der stumme Gott vergangner Kindertage,
beschworen jedes Wesen aus den Zwischenwelten
lauscht sie gebannt dem Schattenzonenraunen,
des blinden Spielmanns leisen Lautenschlägen
Die Mutter schüttelt's Bäumelein
und da - ein Wispern der ihr so vertrauten Stimme.
Sie folgt dem Ruf, so schnell sie ihre Beine tragen.
Im Morgengrau steht sie an seiner nassen Ruhestätte,
der Kahn des greisen Fährmanns liegt vor Anker.
Es fällt herab ein Träumelein
Den Handel für die Überfahrt besiegelt
speist sie die Schale Charons mit Rubinen,
die träge, warm aus ihren Händen fallen -
der Fahrpreis hin zum Land der Namenlosen.
Schlaf, Kindlein schlaf
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Und hier das Original:
SCHLAF KINDLEIN, SCHLAF...
Sie hat das Schweigen wie ein Laken über sich gezogen.
Mit klammen Fingern zerrt sie an den schweißverklebten Haaren.
Von heißer Stirn läuft grelles Scharlachrot in dünnen Schlieren.
Sie starrt auf die bizarren Muster auf den weissen Kissen.
DER VATER HÜT' DIE SCHAF'...
Sie hadert mit dem Gott der längst vergang'nen Kindertage,
versucht, in Vollmondnächten die Dämonen zu beschwören,
lauscht wie gebannt dem Raunen aus den Schattenwelten.
Der alte Spielmann mit der bleichen Fratze schlägt die Laute.
DIE MUTTER SCHÜTTELT'S BÄUMELEIN...
Die helle, so vertraute Stimme wispert ihren Namen.
Sie folgt dem Ruf, so schnell sie ihre schwachen Beine tragen.
Im Morgengrau erreicht sie seine nasse Ruhestätte.
Der Kahn des greisen Fährmanns liegt im Ufersand vor Anker.
ES FÄLLT HERAB EIN TRÄUMELEIN...
Bereit, den Handel für die Fahrt mit Charon abzuschließen,
speist sie die Opferschale mit den glänzenden Rubinen,
die träge, warm aus ihren hingestreckten Armen fallen -
der Fahrpreis für die Reise in das Land der Namenlosen.
SCHLAF KINDLEIN, SCHLAF...
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"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal
Geändert von Lailany (06.01.2016 um 00:57 Uhr)
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