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Alt 20.03.2016, 11:10   #1
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
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Standard Anstatt zu lieben

Und blick ich auf von meinem leeren Glas,
hat eine Dimension sich abgewendet,
wohl während ich dir gegenüber saß.

Das Bild ist flach, nur Scherenschnitte,
und bricht ins Schwarz in seiner Mitte.
Ein blinder Künstler hat mich auserkoren
zu sehen, dort ist nichts verloren,
denn es beginnt, wo alles endet.

Dort oben trägt das Licht noch Schilde,
fein ziseliert mit filigranen Ranken
aus jungen Trieben hoher Linden,
die zärtlich zueinander finden -
sie streben in die lichteren Gefilde.
Verspielte Nornen haben sie verziert,
damit das Licht das Schwert der Nacht pariert,
die düsteren Spiralen der Gedanken,
befreit von Phänomenen, höher steigen,
bis Wut und Hader schweigen.

Zu lange waren wir davon besessen,
anstatt zu lieben
das Trennende zu messen.
Verglüht sind viele Sterne,
jedoch ihr Leuchten ist geblieben,
und wenn ich mich von dir entferne,
erschaffe ich mich neu: So hab mich gerne!

Geändert von charis (21.03.2016 um 08:30 Uhr)
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