Thema: LAUTERE LYRIK
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Alt 17.05.2016, 10:35   #167
juli
Gast
 
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Lieber eKy,


Der Titel des nächsten Bildes läßt mich Abgründe ahnen. Mal sehen...

83) Die Betrunkenen (James Ensor, 1883)

Das Bild, oh, ich kenne solche Szenen aus dem Leben. Ich sehe zwei Männer, der eine liegt auf dem Tisch, und der andere blickt leer in den Raum. Der Raum ist schmutzig beige, und die leere Flasche Fusel spricht für sich. Die Männer wirken gescheitert, dem Leben entflohen, es scheint so, als wenn sie kein Zuhause hätten. Ihr Inneres ist im Moment leer. Wer waren sie einst?

Dein Sonett, ist ein einziger Satz! Es beschreibt die Beiden. Du richtest nicht, sprichst keine Moral sondern beschreibst wie der Jetztzustand ist, und du erinnerst an früher, wer sie einst waren. Es ist ein düsteres Gedicht, aber die Realität ist manchmal düster, deswegen finde ich dieses Gedicht auch gut. Zu allen Zeiten, wenn der Mensch zu viel Alkohol trinkt, richtet er die Persönlichkeit des einzelnen zu Grunde. Der Verfall des Körpers wird sichtbar.

Beides zusammen, bereichert sich. Fragen, die beim Anschauen des Bildes auftauchen, werden im Sonett beantwortet. Es ist intensiv.


84) Salome (Franz von Stuck, 1906)


Das Bild, Ich kenne Salome als Legende, und als Oper, habe diese aber nicht gesehen. Sie war eine sehr schöne Frau, die das auch wußte. Als Mann würde ich sie nur mit einer heißen Zange anfassen, denn sie brachte den Tod. Das zeigt auch das Bild. Am besten reissausnehmen, wenn man sie sieht.

Dein Sonett, beschreibt die Wut und die Rache einer Frau, die verschmäht wurde, sie spielte mit ihrer Leidenschaft und mit ihrem Körper.

Beides zusammen, macht neugierig auf die Oper. Ich weiß, das ist jetzt ein Gedankensprung. Und macht neugierig noch mehr Hintergründe zu erforschen.


Beide Gedichte sind außergewöhnlich, wie ihre Bilder. Die Themen sind nicht alltäglich, aber es sind Menschen, die es immer wieder geben wird, weil es Menschen sind.

Liebe Grüße sy
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