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Alt 03.06.2016, 22:29   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
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Lieber eKy,

allein der Titel ist schon Poesie. Zartheit lässt sich leicht begraben. Schriebe man ein Requiem für die Härte, ergäbe diese eine unendliche philosophische und geschichtliche Folge. Die Harten und die Zarten sind Ideologen mit unterschiedlichen Ergebnissen. Die der Harten lassen noch auf sich warten, die der Zarten gehen unter.
Deine Antwort an charis ist noch aufschlussreicher und zeigt auf, wie unmöglich es ist, etwas zu finden, was für alle gut ist.
Doch bereits darin steckt ein "Verbrechen". Sobald ich handele, weil ich weiß, was für meine Familie, speziell für meine Kinder "gut" ist, nehme ich ihnen eine Entscheidung ab. Noch schlimmer, ich entscheide für sie, meine es gut und hinterfrage nicht. Genau damit erziehe ich sie zu einer Härte, die einmal gegen mich verwendet wird - etwas, was ich nie gewollt habe.

Ich liebe Philosophie und ihre "Unendlichkeit" in Antworten. Die "Kunst" besteht darin, sich den Sichtweisen zu öffnen, abzuwägen, gelten zu lassen.
Einzelschicksale, vielleicht ein wenig die "unfähig unphilosophischen" gehen unter. Weiß man aus lauter Ideologie nicht weiter, antwortet die Schuld an die anderen.
Oft habe ich das Gefühl, dass Interessen, Bequemlichkeiten, Vorteile in zu großen Massen Anhänger finden, die gar nicht gemeint sind. Sie sind aber in Massen da!!!
Ein Kreis, der sich noch lange nicht schliesst.
Das ist unendliche Philosophie. Ich bin hart, ich bin zart - weil ...

Wem soll sich der Einzelne noch mitteilen? Dem Politiker, dem Banker, dem Konzern????
Wir Denker und Dichter üben uns noch im Unterscheiden - die Obigen begraben "Zartheiten" wegen eigener Schadensbegrenzung.

Wir streben etwas an und wenden uns an Macher, die längst darüber stehen.
Als ob eine neue Philosophie gilt.

Immer wieder: Das Universum des Einzelnen hat mit dem, in dem wir leben, wenig gemein.

Finster und tief philosophisch,
liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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