Zitat:
Zitat von Meishere
Wenn du gehst, dann wird die Dunkelheit gewinnen,
dann werd' ich fallend stehen, wo ich damals stand,
nicht mehr wissen, wo ich hinsoll oder herkam,
in meiner Sanduhr fällt dann leis' der letzte Sand.
Jede Stunde und Minute und Sekunde
meines Lebens werd' ich an dich denken müssen,
werde dich mit jedem Herzschlag und Gedanken
immer wieder und erneut so sehr vermissen.
Nur das Denken daran ist schon quälend schmerzhaft,
Realität kann rettend tödlich dann nur sein,
in meiner Seele wüten Stürme, toben Kriege
und du allein errettest mich aus dieser Pein.
Wenn du gehst, verliert mein Herz das größte Stück
und bleibt für sich allein im dunklen Traum zurück.
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Hi Meishere!
Ein Shakespeare-Sonett mit 6 Hebern pro Zeile, allerdings mit je nur einem Reim pro Quartett.
Weniger flüssig die teils betonten Auftakte und die beliebig wechselnden Kadenzen.
Wenn ich darf:
Sobald du gehst, wird
meine Dunkelheit gewinnen,
dann werd ich fallend stehen, wo ich damals stand
Apostroph bei Verkürzungen unnötig.
und nicht mehr wissen, wo ich hinsoll oder herkam,
in meiner Sanduhr fällt dann leis der letzte Sand.
Apostroph überflüssig, beunruhigt nur das Schriftbild.
In jeder Stunde und Minute und Sekunde
des Lebens werd ich
weiter an dich denken müssen,
und werde dich mit jedem Herzschlag und Gedanken
erneut und immer wieder ach so sehr vermissen.
Allein das Denken daran ist schon quälend schmerz
lich,
die Wirklichkeit kann rettend tödlich dann nur sein,
in meiner Seele wüten Stürme, toben Kriege
und du allein errettest mich aus dieser Pein.
Sobald du gehst, verliert mein Herz das größte Stück
und bleibt für sich allein im dunklen Traum zurück.
So hättest du durchgehend unbetonten Auftakt, was gerade beim Sonett wichtig ist, beim rhythmisch weichen Sichwiegen der Sprachmelodie. Die Kadenzen habe ich hier nun nicht angeglichen, das wäre zuviel der Eingriffe gewesen, nur das harte "schmerzhaft" habe ich weicher gestaltet.
Gern gelesen und bearbeitet!
Nimm, was dir brauchbar erscheint.
LG, eKy