Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 10.07.2016, 19:39   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi TB!

Was den Reim S1Z1/4 angeht, gebe ich dir recht - der Reim ist unsauber. Leider ist es mir nicht gelungen, einen im Inhalt besser funktionierenden Reim auf "prüfen" zu finden, der nicht aufgepfropft oder herbeigezwungen wirkt.

Die Sonettregeln legst du sehr streng aus - ich behalte mir eine moderne, offenere Formgebung vor, die nicht mehr zwingend gleiche Reime in den Quartetten vorschreibt. Inwiefern dies allerdings grundsätzlich den "Sonettklang", wie du etwas schwammig definierst, mindern sollte, kann ich nur bedingt nachvollziehen.
Dass dies jedoch ein Sonett ist und nicht bloß eines "suggeriert", wie du - mit nüchterner Süffisanz, möchte man beinah meinen - unterstellt, steht außer Frage und Diskussion.

Ebenso halte ich dein Argument, meine Zeilen entbehrten der flüssigen Lesbarkeit, ja wirkten gar "zerhackt", für stark übertrieben. Nun, "de gustibus non est disputandum", wie es so schön heißt ... - Ich gestatte mir, anderer Ansicht zu sein. Gewiss, das Sonett mag keins meiner Besten sein, aber mein Schreibstil ist im allgemeinen Vergleich ein betont und bewusst weicher und melodischer. Das Recht, es fallweise anders zu sehen, steht dir zu.

Mir in deinen abschließenden Sätzen indirekt mangelndes Vokabular zu unterstellen, betrachte ich als bestenfalls unüberlegte Aussage, vielleicht aber auch als bewusst gesetzten Versuch einer Kränkung oder Herausforderung. Weder auf das eine noch auf das andere gedenke ich einzugehen.

Vielen Dank für deine Sicht der Dinge.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten