Hi Dana!
Es soll eigentlich ein Gleichnis sein - wenn man Menschen mit Sternen vergleicht, so kreisen sie wie in Galaxien um einen Schwerpunkt. In Galaxien ein supermassives schwarzes Loch - auf der gleichmütig sich drehenden Erde wirbeln wir, die einzelnen Menschen, wie die Lichter der Sterne (Milliarden Punkte) um (Schwerkraft)zentren des Glaubens oder einer kulturellen Identifikation (Bänder geglaubter Wahrheit).
Und wie sich treffende und schneidende Galaxien Milliarden Jahre tanzend langsam ineinanderfallen, sich durchdringen und zuletzt diffus vereinen, so geht es auch mit den Menschen: Aufeinandertreffen von Glaubenswelten, lange Zeit Gewalt und Krieg, Umeinanderkreisen - bis die Kräfte sich irgendwann abreagiert haben und ein neues Gleichgewicht entsteht, eine Neuordnung oder zumindest ein Kompromiss.
Aber es gibt in der Menschenwelt Dutzende große und Tausende kleine solcher Wirbel, und ständig durchdringen sie einander, kollidieren ... und so entsteht eine Historie voller Tod und Vernichtung, sinnloser Zerstörung und Neuaufbau, nur um wieder zu zerfallen - wie eine Atmosphäre aus lauter Hurrikanen, die sich ständig gegenseitig behindern, aufheben oder verstärken, sich vereinen und/oder über andere hinwegfegen ...
So in etwa betrachte ich die menschliche Geschichte und den Zustand der Welt: Seelen als leuchtende Pünktchen, verloren in ewiger Dunkelheit, umeinander kreisend in kleinen und großen Gebilden, sich festklammernd an zentralen Behauptungen und Annahmen, um sie sie rotieren, bis ein anderer Kreis sie stört, überlagert, aus der Bahn wirft: Krieg, Elend, Hunger, Gewalt, ...
Das wollte ich in diesem Gedicht verdeutlichen, ist aber anscheinend nicht so deutlich herausgekommen.
Vielen Dank für deine Beschäftigung mit diesem Text!
LG, eKy