Für den hochgeschätzten Falderwald
Du gabst uns eine fulminante Bühne,
ein Kolosseum für die wilden Verse
und mancher Tritt mit hart geführter Ferse
traf fester, als es mancher in die kühne
Gedankenwelt, die er zur Kontroverse
mit beitrug, integrierte. Diese Bühne:
Wir konnten, jenseits aller Schuld und Sühne,
auf ihr der anderen Archillesferse
ertasten, sie gar kunstvoll dann zertrümmern.
Wir durften uns mal nur ums Ego kümmern,
den Kombattanten grob und unverhohlen
den Hintern mit dem Fehlerschwert versohlen.
Für mich war dieser Rollentausch gelungen
und ich hab böse Lieder gern gesungen.
Du warst im eignen Hause mittenmang
arenaseitig jederzeit dabei.
Auch du hast deine Verse frank und frei
geschmettert, oft mit starkem, frechem Klang.
Nach diesem Battle werden Texte sang-
und klanglos untergehen, denn vorbei
ist unser Messen, unsre Steiterei
und nur im Kontext zeigt sich Sinn im Drang.
Sonette deiner Feder mag ich leiden
und danke dir aus Herzen für die Nahrung
zum Lyrikhunger, auch für die Erfahrung,
die ich in diesem Battle sammeln konnte.
Wenn ich mich in dem Flutlicht trefflich sonnte,
war ich doch nur die kleine Kuh beim Weiden.
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