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Alt 23.11.2016, 16:12   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Dichterdämmerung

Des Abends weiß daheim der alte Dichter
sich jugendlich an manchen Traum zu wagen,
mit hohem Sinn in seinen Geist zu ragen -
als Diener, als Gefährte, als ein Richter.

Die Nebel tilgen bald die ersten Lichter
um jene Mauern, die sein Leben tragen,
und den an Herbst erkrankten Schattentagen
wird jede Stunde merklich farbenschlichter.

Den Dichter kümmern keine Dunkelheiten
als jene, welchen er in sich begegnet,
und jede Zeile, die sein Wirken segnet,

erzählt von seinen werdenden Gedanken,
und alle Werke, welche sie durchschreiten,
berühren uns und bringen uns ins Wanken.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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