Thema: Traumgeboren
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Alt 07.02.2017, 19:22   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Sy!

Vielen Dank für die Blumen(wiese!)!


Hi Laie!

Das Gedicht wurde - wie ich oben darunter schrieb (du hast es vielleicht übersehen) - von deinem Werk "Riese" inspiriert.

Es geht - als weiterführender und erweiternder Gedanke zu deinen Zeilen - darum, dass man im Traum ausleben darf, was einem die Konventionen der wachen Welt verbieten. Und dass man, wie die Conclusio rät, besser darüber schweigen möge, wozu man sich im Traum versteigt, wo es keine moralischen, ethischen und soziokulturellen Schranken und Hemmungen gibt und somit ALLES möglich ist, was wir ausleben wollen oder müssen - in der wirklichen Welt aber sehr wohl, und dort wird nur zu gern ge- und verurteilt!
Das Ausleben der Schatten auf der Traumebene kann auch durchaus gesund sein, solang man weiß, dass es dort zu bleiben hat - in den Träumen!

Leider sind viele durch religiöse Dogmen oder moralische Selbstansprüche derart gehemmt, dass sie es nicht mal dort fertigbringen, sich manchen Begehrens zu entschlagen - die stauen das dann auf und explodieren irgendwann - in der realen Welt! Dann gibt es meist Opfer und Greueltat - oder Suizid, zuweilen erweitert.
Oder wenn sie schon mal "schwächeln" und sich so einen Erfüllungstraum erlauben, so schieben sie hinterher wochenlang ein schlechtes Gewissen, laufen zur Beichte, kasteien sich mit Selbstverachtung - oder gar mit Selbstverstümmelung oder Selbstgeißelung!

Mal ehrlich - wenn du diese beiden Seiten der Medaille vergleichst - wer ist wohl der kaputtere von den beiden?
Wer nie gelernt hat, auch seine Dunkelheit zu umarmen und als Teil seines Selbst zu akzeptieren, in dem wird sie schwären und gären, bis sie ihn irgendwann überwältigt und verschlingt!


LG, eKy
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