Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 21.02.2018, 22:20   #7
Eisenvorhang
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hi Erich!

Doch, "wohin" kann ich erfragen, wenn der Kontext ein räumlicher ist. "Worin" hingegen, wenn ich damit ein Gefäß ansprechen will oder etwas, was eine Mündung besitzt.

Ich glaub, das steht auch so im Regelwerk der Schlechtschreibung 2018.

"die gleichen Verzweigungen" beziehen sich auf die Wipfel - der Wipfel ist ja das oberste Ende eines Baumes und die VerZweigungen sind ja ein Bestandteil eines Wipfels und beide, also die gleichen, weil eben beide Begriffe miteinander verzweigt sind, reichen in die Tiefen.

Dafür sagen mir die Vorschläge für S2 sehr zu und habe sie übernommen!
Eine Erwähnung: Ich will Deine Vorschläge nicht wegreden, ich teile nur meine Gedanken mit!

Dein Lob ehrt mich!!! Danke!

Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Hi EVG!

Sprache muss folgelogisch angewendet werden. Beispiel: Du kannst fragen, woRin etwas endet, aber nicht woHin! Oder: "die gleichen Verzweigungen" - Gleich womit? Wird nirgendwo erwähnt.

Halb in der Luft hängende Phrasen, unvollständig oder sprachlich unsauber formuliert. Das gehört zumindest nach dem Schreiben überprüft und durchdacht.

Tipps:


Wie weit die Nächte mir in Tiefen reichen!
Kein Leben weiß, worin sie wirklich enden.
Durch dürre Wipfel wandern schon die bleichen
Schattierungen, die sich gen Abend wenden.

So zieht sie ein, die Nacht wie dunkles Laub,
wie es durch Gassen blättert, leise rauscht,
und jedes Tagwerk ward zu süßem Staub,
der sich an Schlummer schmiegt und Träumen lauscht.

Der Wald wiegt sich in Schwärze triebig nieder,
und ich, ein alter Freund, bald voller Scham,
befrag den bangen Wind: Wann wehst du wieder?
Er spricht: Ich bin ein Wunsch, der niemals kam.


Jetzt das Positive: Ein sprachlich hoch akzelerierter Text in sehr lyrischer, flüssiger Sprache, der hervorragend die avisierte Stimmung geradezu hypnotisch zu verdichten und zu intensivieren weiß. Meine Hochachtung!

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
  Mit Zitat antworten